Sie war auf dem Heimweg: Mord an Sarah Everard (33) sorgt für Debatte

 Sie war auf dem Heimweg: Mord an Sarah Everard (33) sorgt für Debatte
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Von Euronews mit AP, AFP
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Die Opposition in London verlangt Gesetze, die Frauen besser schützen. Der Mord an #SarahEverard macht die Angst der Frauen sichtbar - und erhöht den Druck auf die Polizei.

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Sarah Everard wollte einfach nur nach Hause, als sie am 3. März 2021 in London verschwand. Teile der Leiche der 33-Jährigen wurden Tage später bei Kent gefunden. Ein 48 Jahre alter Polizist - der für die Sicherheit von Personen im diplomatischen Dienst zuständig war - wurde festgenommen, gegen ihn wird ermittelt.

"Schick mir eine SMS, wenn Du zu Hause bist"

Der Tod von Sarah Everard hat eine immense Welle der Betroffenheit ausgelöst. Viele Frauen berichten, wie unsicher sie sich fühlen, wenn sie abends alleine nach Hause gehen. 

Sogar Kate Middleton, die Ehefrau von Prinz William, war am Samstag bei der Gedenkstätte für Sarah Everard. 

"Text me when you get home" - "Schick mir eine SMS, wenn Du zu Hause bist" steht auf den Plakaten - oder "SHE WAS JUST WALKING HOME" ("SIE GING NUR ZU FUSS NACH HAUSE").

Die Labour-Opposition fordert schärfere Gesetze zum Schutz von Frauen. Parteichef Keir Starmer erklärt auf Twitter, es gebe 10 Jahre Gefängnis, wenn man eine Statue vom Sockel stoße, aber fünf Jahre Gefängnis für eine Vergewaltigung. 

Polizei in der Kritik

Nach dem rabiaten Vorgehen der britischen Polizei gegen Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer Mahnwache für Sarah Everard am Samstagabend in London bemühten sich die Sicherheitskräfte um Deeskalation.

Am Sonntag kamen weniger Menschen zu dem Gedenken als am Samstag, als sich trotz Verbots etwa eintausend Leute versammelt hatten.

Auch die Londoner Polizeichefin Cressida Dick geriet ins Kreuzfeuer der Kritik. Zur Gewalt vom Samstag sagte sie: "Die ersten sechs Stunden am Samstag waren wirklich ruhig und friedlich. Es waren nur wenige Polizisten da und, Leute, die Blumen niederlegten,... Leider hat sich später eine wirklich große Menschenmenge versammelt, es gab viele Reden, und mein Team war zu Recht der Meinung, dass es sich um eine ungesetzliche Versammlung handelt, die laut Coronaregeln eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit der Menschen darstellt."

Hunderte widersetzten sich der Aufforderung, die Kundgebung aufzulösen. So endete die Mahnwache für die 33-Jährige, die mutmaßlich von einem Polizisten ermordet wurde, in Gewalt, die landesweit für Empörung sorgte.

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