Kenia: Großer Appetit auf Avocados bedroht Lebensraum von Elefanten

Kenia: Großer Appetit auf Avocados bedroht Lebensraum von Elefanten
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Von Euronews mit afp
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In Europa boomt die Avocado als trendiges "Superfood", in Kenia steht eine 73 Hektar große Avocado-Farm im Mittelpunkt eines Rechtsstreits.

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Die Elefanten im Süden Kenias haben Elfenbeinwilderer und Dürre überlebt, jetzt könnte ihnen eine andere Gefahr zum Verhängnis werden: der große Appetit reicher Länder auf Avocados.

In den Industrieländern boomt das trendige "Superfood", das in Cafés und Restaurants auf der ganzen Welt zu einem Grundnahrungsmittel geworden ist. Die weltweite Nachfrage nach Avocados hat auch die Exporte aus Kenia angekurbelt. Die Gewinne waren im vergangenen Erntejahr um 33 Prozent auf 127 Millionen Dollar gestiegen.

Avocado in Europa als "Superfood" immer beliebter

Eine geplante Avocado-Farm in der Nähe des Amboseli-Nationalparks liege auf ihrer Wanderroute bedrohe die Existenz von rund 2.000 Tieren sagen Naturschützer.

Daniel Ole Sambu von der "Big Life Foundation Conservation Group" erklärt: "Es gibt dort zwei Farmen und beide liegen genau in der Mitte eines Verbreitungsgebiets für Wildtiere. Wir haben festgestellt, dass einige dieser Gebiete von Elefanten als Mutterschaftsgebiet genutzt werden. Sie kommen aus dem Park, um dort zu gebären, und kehren zurück, wenn das Kalb groß genug zum Laufen ist."

Das Agrarunternehmen KiliAvo Fresh Ltd. hatte das Land von Maasai-Grundbesitzern gekauft und von der Regierung die Erlaubnis zum Anbau von Avocados erhalten. Das Grundstück wurde von der bestehenden Vegetation befreit und eingezäunt, Sonnenkollektoren und Bohrlöcher zur Erschließung von Grundwasser ausgestattet. Avocados benötigen viel Wasser zum Wachsen. 

Doch die massive Entwicklung von KiliAvo in diesem fragilen Ökosystem hat einen Aufschrei ausgelöst. Die Elefanten haben immer weniger Land, auf dem sie sich bewegen können.

Rechtsstreit um die Avocado-Farm KiliAvo Fresh Ltd.

Die 73 Hektar große Farm steht im Mittelpunkt eines Rechtsstreits. Nachdem Umweltverbände ihren Druck auf die kenianische Umweltbehörde verstärkt hatten, wurde die Farm im September vergangenen Jahres angeordnet, ihre Arbeit einzustellen, während der Fall geprüft wird. 

KiliAvo hat diese Entscheidung vor dem Umwelttribunal angefochten. In der Zwischenzeit wird trotz der Einschränkungen weiter gepflanzt.

Die Anbauflächen liegen außerhalb der Wanderrouten der Elefanten, sagen die Eigentürmer der Farm und betonen den wirtschaftlichen Nutzen für das Land.

Farm-Manager Jeremiah Shuaka Saalash sagt: "Land ist eine Einnahmequelle, es bietet der lokalen Bevölkerung Beschäftigung und auch darüber hinaus, denn viele Menschen in Nairobi und anderen Stadtzentren sind von der Landwirtschaft abhängig."

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