Brüssel will erstmals Künstliche Intelligenz regulieren

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Von Aida Sanchez Alonso
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Der vorgeschlagene Gesetzesrahmen schaut nicht so sehr nach technologischen Aspekten sondern nach dem, wofür und wie Künstliche Intelligenz genutzt werde, so Kommissions-Vize Vestager. Dieser Ansatz basiere auf der simplen Logik: Je höher das Risiko für den Alltag, desto strikter die Regeln.

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Wie kann Künstliche Intelligenz politisch gefördert und gleichzeitig der Schutz der Bürgerrechte gewahrt werden?

Die Europäische Kommission präsentierte jetzt erstmals einen Vorschlag, wie der Sektor reguliert werden kann. Dazu gehört das Verbot von Systemen biometrischer Identifizierung im öffentlichen Raum.

Für Kommissions-Vizepräsidentin Magrethe Vestager birgt die Technologie Risiken. Deshalb will sie vor allem das Vertrauen der Bevölkerung in Künstliche Intelligenz stärken.

Der vorgeschlagene Gesetzesrahmen schaue nicht so sehr nach technologischen Aspekten sondern nach dem, wofür und wie Künstliche Intelligenz genutzt werde, so Vestager. Dieser Ansatz basiere auf der simplen Logik: Je höher das Risiko für den Alltag, desto strikter die Regeln.

Die Kommission will vier Risiko-Kategorien einführen:

Minimal: Hier sind vor allem Spam-Filter gemeint.

Begrenzt: Hierein fallen Chatbots.

Hoch: Verlangt werden hier eine menschliche Kontrolle und eine hohe Datenqualität.

Und Inakzeptabel: Hier werden Systeme schlicht verboten.

Doch Ausnahmen bei der biometrischen Identifizierung könnten erlaubt werden, wenn es unumgänglich ist. Etwa bei der Suche eine vermisstens Kindes oder der Abwehr eines bevor stehenden Terroranschlags. Es kommt also entscheidend auf den Kontext und den Zweck der Anwendung von Künstlicher Intelligenz an.

Im Falle von Gesichtskennung könne es positive Anwendungen geben, etwa beim Öffnen eines Mobiltelefons, sagt Thomas Boué vom Verband der Softwareindustrie. Er tue dies hundert Mal am Tag, und es sei risikoloser als die Identifizierung von Personen im öffentlichen Raum.

Bis der Vorschlag der EU-Kommission Gesetz wird, könnten indes Jahre vergehen. Brüssel sieht sich aber als globaler Vorreiter.

Journalist • Stefan Grobe

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