Das Kassationsgericht in Rom hat zwei Studenten aus Kalifornien wegen des Mordes an einem Zivilpolizisten zur Höchststrafe verurteilt. Der Carabiniere wird in Italien als Volksheld verehrt.
Das Kassationsgericht in Rom hat zwei Studenten aus den USA wegen Mordes an einem Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Ermittler war im Juli 2019 in der Hauptstadt erstochen worden.
Maria Finiti, die Präsidentin des Kassationsgerichts, sagte in der Urteilsbegründung: "Elder Finnegan Lee und Gabriel Natale Hjorth werden der ihnen zugeschriebenen Verbrechen für schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt."
Die Witwe und andere Angehörige des im Sommer 2029 in Rom getöteten Carabiniere Mario Cerciello Rega verfolgten den Urteilsspruch im Gerichtssaal.
Die beiden Kalifornier hatten nachts in Roms Ausgehviertel Trastevere Drogen kaufen wollen, bekamen aber von einem Dealer offenbar Schmerzmittel statt Kokain angedreht. In der Folge entwickelte sich ein Handgemenge, in das sich eine Zivilstreife einschaltete. Dabei kam es zu den tödlichen Messerstichen, nach denen die Studenten zu Fuß die Flucht ergriffen.
Verwechslung mit Kriminellen?
Die Verteidigung hatte argumentiert, dass ihre Mandanten in Notwehr gehandelt hätten und glaubten, die Zivilfahnder seien Kriminelle. Der überlebende Carabiniere gab jedoch an, er und sein Kollege Rega hätten sich als Polizisten zu erkennen gegeben.
Die Anwälte der Angeklagten wollen gegen das Urteil Widerspruch einlegen. Elder Finnegan Lee hatte vor die Messerstiche eingeräumt. Gabriel Natale Hjorth soll ihm geheolfen haben, die Tatwaffe zu verstecken. Nach italienischem Recht können Mord-Komplizen auch wegen der Haupttat angeklagt werden.
Der Fall hatte in Italien für großes Aufsehen in der Öffentlichkeit gesorgt. Mario Cerciello Rega wird als Nationalheld verehrt