Molotowcocktails gegen die Polizei - Wieder Gewalt in Lod

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Von euronews mit dpa
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Auch in israelischen Ortschaften mit arabischen Einwohnern kommt es immer wieder zu Ausschreitungen. Trotz einer Ausgangssperre in der Stadt Lod gab es wieder Konfrontationen arabischer Israelis mit Sicherheitskräften.

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In der israelische Stadt Lod ist es erneut zu Zusammenstößen zwischen arabischen Israelis und der Polizei gekommen. Die Sicherheitskräfte wurden dabei mit Brandflaschen beworfen. Ein Tatverdächtiger wurde mit Schüssen am Bein verletzt und festgenommen. Zuverlässige Angaben über weitere Festnahmen und mögliche Verletzte gibt es nicht. In Lod gibt es seit Tagen immer wieder Ausschreitungen.

Das israelische Fernsehen stufte den ersten Einsatz eines Gewehrs des Typs Ruger seit Beginn der Unruhen im israelischen Kernland als Zeichen einer weiteren Eskalation ein. Das Gewehr gelte sonst als "extremes Mittel zur Auflösung von Ausschreitungen" in den Palästinensergebieten. Zuvor war der Polizei vorgeworfen worden, sie gehe nicht entschlossen genug gegen gewaltsame Randale arabischer Einwohner Israels vor.

"Wir leben jetzt seit einer Woche im Schutzraum. Es ist wie im Krieg. Mein Sohn ist 12 Jahre alt und ich muss neben ihm schlafen, weil er alleine Angst hat."
Itsik Uzi
jüdischer Einwohner in Lod

In den vergangenen Tagen kam es auch zu Angriffen jüdischer Israelis auf Araber. In den Medien ist die Rede von Anarchie, es mehren sich die Warnungen vor einem Bürgerkrieg. Im Jaffa, einem arabisch geprägten Viertel von Tel Aviv, warfen mutmaßlich jüdische Täter zwei Brandflaschen in ein arabisches Wohnhaus. Dabei wurde nach Medienberichten ein Zwölfjähriger im Gesicht verletzt.

In Akko im Norden des Landes wurde nach Angaben der Nachrichtenseite ynet ein Theater in Brand gesetzt, das von Juden und Arabern gemeinsam geleitet werde.

Auch in Ost-Jerusalem und in arabischen Ortschaften im Norden Israels gab es nach Polizeiangaben am Freitagabend Randale. Dabei seien an mehreren Orten Steine und Brandflaschen auf Beamte geworfen und Reifen angezündet worden.

Staatspräsident Reuven Rivlin hatte wegen der immer wieder aufkommenden Ausschritungen vor einem Bürgerkrieg gewarnt. In der Stadt Jish im Norden Israels gab es eine Demonstration gegen die jüngste Eskalation der Gewalt. Mehrere hundert Teilnehmer warben mit einem Umzug durch die Stadt für ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Israel.

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