LGBT: Sexuelle Minderheiten als Covid-Blitzableiter

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Copyright Francisco Seco/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von su mit dpa, AFP
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LGBT: Sexuelle Minderheiten als Covid-Blitzableiter

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Im Namen der Europäischen Union hat der EU-Außenbeauftragte auf die coronabedingt verschlimmerte Lage von Schwulen, Lesben, Transgender-, inter- und bisexuellen Menschen  hingewiesen. «Die Covid-19-Pandemie hat zu noch mehr Gewalt und Diskriminierung gegen LGBTI-Personen (Lesbian, Gay, Bisexual, Transexuell/Transgender und Intersexual - Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transsexuell/Transgender und Intersexuell) geführt», so Josep Borrell anlässlich des internationalen Tags gegen Homophobie.

Es gehe dabei um häusliche Gewalt, Hassreden im Netz und offline, sowie Verbrechen aus Hass.

Die Leute von SOS Homophobie in Paris können das nur bestätigen.

Lucile Jomat, Präsidentin von SOS Homophobie:

“Dieses Jahr war sehr geprägt von Lockdowns, Ausgangssperren – das hat viele Gewohnheiten verändert. Wir waren viel mehr bei der Familie und in der Nachbarschaft und das hat dort zu mehr LGBT-phobischen Handlungen geführt und zur Abnahme im öffentlichen Raum.”

Die Berichte über Aggressionen im familiären Kontext hätten 2020 um 13% zugenommen. Die Hälfte der Opfer sei jünger als 25 Jahre. In den meisten Fällen würden sie von Verwandten beleidigt oder abgelehnt und mitunter rausgeschmissen. Es folgten Belästigungen (38%), Bedrohungen (32%) und körperliche oder sexuelle Übergriffe (21%). Situationen, die große Probleme verursachen können.

Jedes zehnte Opfer, das uns anruft, ist minderjährig und in großer Not
Nicolas Certes
SOS Homophobie

Nicolas Certes, mit zuständig für den Jahresbericht von SOS Homophobie:

“Jedes zehnte Opfer, das uns anruft, ist minderjährig und in großer Not, hauptsächlich in Situationen von Biphobie und Transphobie (Angst vor/Ablehnung von Bi- oder Transsexuellen). Diese Minderjährigen setzen sich häufig mit uns in Verbindung, nachdem sie irgendwo rausgeflogen sind und/oder mehrere Selbstmordversuche hinter sich haben.”

Die staatliche Organisation Santé Publique France machte in einem Bericht auf die psychischen Gesundheitsrisiken von LGBT-Personen aufmerksam – sie hätten beispielsweise ein doppeltes Risiko, an Depressionen zu erkranken.

su mit dpa, AFP

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