Barcelona: Separatist Aragonès zum Regierungschef gewählt

Der neue katalanische Regierungschef Pere Aragonès
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Von Euronews mit dpa, AP
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Der 38-jährige Separatist wurde mit 74 von insgesamt 135 Stimmen zum neuen katalanischen Regierungschef. Vorangegangen war ein Streit um die Koalitionsbildung, der sich über Wochen hinzog.

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Pere Aragonès ist neuer Regierungschef der spanischen Region Katalonien. Das Regionalparlament in Barcelona wählte den Unabhängigkeitsbefürworter mit 74 der 135 Stimmen.

Neben den 33 Vertretern seiner Linkspartei ERC votierten auch die Abgeordneten zweier weiterer separatistischer Parteien (JuntsxCat und die linksradikale CUP) für den 38-Jährigen.

Aragonès sagte nach der Wahl im Parlament, wie er seine Amtszeit gestalten will: "Mit allem kollektiven Ehrgeiz und demokratischer Entschlossenheit, dem Geist des Dienens und mit republikanischem Schmerz immer im Dienste der Bevölkerung Kataloniens. Lang lebe das freie Katalonien."

Die separatistischen Parteien hatten bei der Regionalwahl im Februar erstmals die absolute Mehrheit auf sich vereinigt. Uneinigkeit bestand danach über den Weg zur Unabhängigkeit.

Zankapfel: Einbeziehung der Zentralregierung

Die ERC von Aragonès macht sich für einen Dialog mit der Zentralregierung in Madrid stark. Die anderen Parteien wollen ein Unabhängigkeitsreferendum erzwingen. Schließlich einigten sich die Parteien erst vor wenigen Tagen auf eine Regierungsbildung.

Aragonès schwebt ein Referendum nach dem Vorbild Schottlands im Jahr 2014 vor. Damals entschieden sich die Schottinnen und Schotten knapp gegen die Unabhängigkeit. 

Katalonien hatte im Jahr 2017 ein Referendum veranlasst, dass von der spanischen Justiz als unrechtmäßig eingestuft wurde. Die Region wurde vorübergehend unter Zwangsverwaltung gestellt. Der damalige Regierungschef Carles Puigdemont floh ins Exil. Mehrere weitere Separatistenanführer wurden zu Haftstrafen verurteilt.

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