Luftqualität in Europas Städten: Umweltagentur veröffentlicht Ranking

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Von Julika Herzog mit dpa
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Luft anhalten in vielen Städten in Polen und im Norden Italiens: Die in Kopenhagen ansässige EU-Umweltagentur EEA hat eine neue Rangliste veröffentlicht, die die Luftqualität in mehr als 320 der größten Städte Europas auflistet.

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Luft anhalten in vielen Städten in Polen und im Norden Italiens: Die in Kopenhagen ansässige EU-Umweltagentur EEA hat eine neue Rangliste veröffentlicht, die die Luftqualität in mehr als 320 der größten Städte Europas auflistet.

Die Spitzenreiter bei der sauberen Luft unter den mehr als 320 untersuchten Städten sind das schwedische Umeå, Tampere in Finnland und Funchal auf der portugiesischen Insel Madeira sowie Estlands Hauptstadt Tallinn. Die Schlusslichter finden sich dagegen überwiegend in Polen und im Norden Italiens. Für die von nun an jährlich aktualisierte Übersicht bewertete die EEA die Feinstaubbelastung in 323 Städten in 26 EU-Ländern sowie Island, Norwegen und der Schweiz.

Nur 127 Städten wird eine gute Luftqualität bescheinigt. Bei 123 gilt die Belastung als moderat, in den restlichen 73 sogar als schlecht oder sehr schlecht.

„Feinstaub bleibt der Luftschadstoff Nummer eins. Er führt in Europa zu über 400.000 vorzeitigen Todesfällen jährlich und wird mit schweren Krankheiten in Verbindung gebracht, darunter Herzerkrankungen und Lungenerkrankungen, zwei der häufigsten Todesursachen in Europa. Wenn Sie in einer Stadt mit schmutziger Luft leben, schadet das Ihrer Gesundheit und auch der Gesundheit Ihrer Kinder", erklärt die Leiterin der EEA-Gruppe Luftverschmutzung, Umwelt und Gesundheit, Dr. Catherine Ganzleben. 

Die Luftqualität in Europa hat sich im Laufe des vergangenen Jahrzehnts unter anderem wegen Emissionsverringerungen in Verkehr und Energieversorgung zwar spürbar verbessert und auch die Lockdowns im Coronajahr haben zu einer Verringerung von Stickstoffdioxids geführt. Trotzdem wies die EEA darauf hin, dass Luftverschmutzung ein ernsthaftes Problem und ein reales Gesundheitsrisiko in vielen europäischen Städten sei.

Der Feinstaubgehalt ist weiter zu hoch und das Problem kommt nicht nur durch den den Straßenverkehr, sondern auch durch die Verbrennung von Kraftstoff zum Heizen.

„Wir müssen aufhören, Geld in die fossile Brennstoffindustrie zu investieren, wir müssen uns auch auf die Emissionen aus der Landwirtschaft konzentrieren, wir müssen unsere Verkehrskonzepte prüfen und wenn es um die Energieerzeugung geht, müssen wir endlich wegkommen von fossilen Brennstoffen" so Expertin Ganzleben.

Die von nun an jährlich aktualisierte Übersicht der Umweltagentur EEA soll es den europäischen Bürgern in Zukunft erlauben, auf einfache Weise zu vergleichen, wo ihre Stadt bei der Luftverschmutzung landet. Mehrere Großstädte, wie in Deutschland etwa Köln, wurden allerdings nicht eingeordnet. Das kann laut EEA daran liegen, dass Messstationen oder bestimmte Daten fehlten.

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