Zaun und Beschilderungen können sie nicht abhalten: Trotz Verbot zieht es weiter zahlreiche Touristen zur Île Vierge nach Crozon. Mit schlimmen Folgen für die Umwelt.
Weiße Kieselsteine, türkisfarbenes Wasser. Der Strand der Île Vierge auf der bretonischen Halbinsel Crozon gilt als einer der schönsten in Europa. Jeden Sommer zieht er zahlreiche Touristinnen und Touristen an.
Natur in Gefahr
Allerdings ist der Zugang zur paradiesischen Bucht seit Mai vor einem Jahr gesperrt.
Ratsmitglied Didier Cadiou, zuständig für Umweltbelange, kritisiert:
"Wir haben einen Zaun errichtet und eine Beschilderung angebracht. Wir müssen regelmäßig vorbeischauen, um die Leute an das Verbot zu erinnern. Aber auch das reicht nicht. Wir müssten ständig da sein, aber das ist ziemlich schwierig."
Der Felsen, der den Strand umgibt, bröckelt.
Fragiles Gleichgewicht
Schuld ist der nicht abreißende Publikumsverkehr. Im Frühling 2020 sind einige Tonnen Sandstein abgestürzt. Ein Vorfall, der das Rathaus von Crozon zum Handeln veranlasste. Ohne großen Erfolg.
Der Bürgermeister von Crozon, Patrick Berthelot, erklärt, der Strand sei weltbekannt, er werde in Magazinen im In- und Ausland abgebildet mit der Empfehlung, unbedingt vorbeizuschauen. Es sei schwer, die Berichterstattung zu steuern, meint der Bürgermeister von Crozon. Deshalb wolle man verhindern, dass entsprechende Fotos entstehen, die dann Publikum anzögen. Die Menschen dürften auf keinen Fall zum Strand kommen, aber ihn aus der Ferne bewundern.
Glaubt man dem Bürgermeister, so sind die umliegenden Strände genau so schön. Und offen zugänglich.