Taliban-Offensive: 2. Provinzhauptstadt in der Hand der Islamisten

In Herat und anderen afghanischen Städten wird um die Vorherrschaft gekämpft
In Herat und anderen afghanischen Städten wird um die Vorherrschaft gekämpft Copyright Abdul khaliq/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Copyright Abdul khaliq/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Von Euronews mit AP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Saradsch ist die erste afghanische Provinzhauptstadt, die die Taliban seit 2016 einnhehmen konnten. Keine 24 Stunden später fiel auch Schiberghan in der Provinz Dschausdschan im Norden des Landes in die Hände der Islamisten.

WERBUNG

**Die radikal-islamischen Taliban haben innerhalb von 24 Stunden zwei Provinzhaupstädte in Afghanistan erobert. Zuletzt war ihnen das 2016 gelungen. **

Nach Sarandsch im Südwesten des Landes ist auch Schiberghan im Norden gefallen. Mehrere weitere der insagesamt 34 Provinhauptstädte werden von den Taliban belagert. 

Seitens des afghanischen Inneministeriums wurde bestätigt, dass eine Mediendirektor der Regierung, Dawa Khan Menapal, während der Freitagsgebete einem Anschlag zum Opfer gefallen ist. Menapal sei in Kabul in seinem Auto erschossen worden. Die Taliban reklamierten das Attentat für sich. Die Täter sind trotz einer Großfahndung flüchtig.

Vor wenigen Tagen hatten die Islamisten bereits versucht, den amtierenden Verteidigungsminister Bismillah Khan Mohammadi durch einen Bombenanschlag in der Grünen Zone von Kabul zu töten. Dabei kamen mindestens acht Menschen ums Leben, 20 wurden teilweise schwer verletzt. Auch vier Angreifer wurden getötet. Der Minister blieb unverletzt.

In einer Reihe von afghanischen Provinzen fanden Demonstrationen statt, bei denen die Teilnehmenden ihre Bereitschaft bekundeten, für die Verteidigung Afghanistans Opfer zu bringen.

Die Kundgebungen werden von Beobachtern als Anti-Taliban-Proteste angesehen. Sie begannen am Montag in der Provinz Herat und haben sich seitdem auf andere Teile des Landes ausgeweitet.

Seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen Anfang Mai haben die Taliban mehr als 160 der rund 400 Bezirke, mehrere Grenzübergänge und Teile wichtiger Überlandstraßen erobert.

Die UN hatten im Mai und Juni Rekordwerte verwundeter und getöteter Zivilisten dokumentiert und gewarnt, dass 2021 zum Jahr mit der höchsten Anzahl ziviler Opfer werden könnte.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Taliban nehmen Provinzhauptstädte ein

Abschiebeflug von München über Wien nach Afghanistan gecancelt

Terrorwelle in Afghanistan - "USA sind Schuld"