Taliban rücken auch auf Masar-i-Scharif vor, wo Hunderte deutsche Soldaten bis vor kurzem stationiert waren.
Die militant-islamistischen Taliban in Afghanistan nehmen weitere Teile des Landes ein. Immer mehr Zivilisten werden Opfer des sich intensivierenden Krieges. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) berichtete am Dienstag, seit Anfang August seien mehr als 4000 durch Waffen verwundete Patienten behandelt worden. Die Zahl sei ein Hinweis auf die Intensität der jüngsten Gewalt.
Die Taliban haben bereits mehrere Provinzhauptstädte eingenommen. Sie gingen dabei lokalen Medien zufolge sehr strategisch vor.
Ein Sprecher der Regierung betonte jedoch, die Taliban hätten durch Regierungstruppen schwere Verluste erlitten.
Die Nato bewertet den gewaltsamen Taliban-Vormarsch als besorgniserregend. Das hohe Maß an Gewalt der Islamisten bei ihrer Offensive, darunter Angriffe auf Zivilisten und Berichte über Menschenrechtsverletzungen, sehe man mit "tiefer Sorge".
Der Eigentümer eines Ladens in Kabul sagt: "Wir haben alle Angst vor den Taliban. Denn wir hören schreckliche Dinge aus den Regionen, wo sie die Macht übernommen haben."
Die Taliban rücken auch auf Masar-i-Scharif vor. Dort waren bis vor kurzem Hunderte deutsche Soldaten im Camp Marmal stationiert.