Das russische und das chinesische Militär halten eine gemeinsame Übung mit mehr als 10.000 Soldaten ab. Ein formelles Bündnis gibt es nicht, aber in Opposition zu den USA und deren Verbündeten werden Militär- und Außenpolitik zunehmend koordiniert.
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu und der chinesische Verteidigungsminister Wei Fenghe nahmen am Freitag am letzten Tag der gemeinsamen Militärübungen auf dem chinesischen Militärstützpunkt Qingtongxia teil.
An den Militärübungen waren Bodentruppen und Kampfflugzeuge in der autonomen Region Ningxia Hui beteiligt. In seiner Rede auf dem Stützpunkt sagte Schoigu, dass gemeinsame Kampftrainingsaktivitäten zwischen den beiden Ländern inzwischen "regelmäßig" stattfänden, was zu einem "hohen Niveau der Interaktion zwischen unseren Streitkräften" führe.
Das russische Militär entsandte mehrere Su-30SM-Kampfflugzeuge und eine motorisierte Infanterieeinheit zu den Übungen.
Die Übung zielt darauf ab, "die gemeinsamen Anti-Terror-Operationen des chinesischen und des russischen Militärs zu vertiefen und die feste Entschlossenheit und Stärke der beiden Länder zu demonstrieren, gemeinsam die internationale und regionale Sicherheit und Stabilität zu schützen", so Xinhua unter Berufung auf chinesische und russische Beamte.
Seit 2005 finden gemeinsame Militärmanöver statt. Nachdem Russland 2014 die Krim annektierte und sich die Beziehungen zum Westen drastisch verschlechterten, wandte sich Moskau verstärkt China zu. Russland und China, die kein formelles Bündnis eingehen wollen, haben ihre Militär- und Außenpolitik zunehmend koordiniert, um sich gegen die aus ihrer Sicht globale Dominanz der US-Politik zu wehren.