Über drei Dutzend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben auf der Basis von historischen Daten und Simulationen gerausgefunden, dass ein Gebiet zwischen den Niederlanden und der Schweiz auch künftig von besonders starkem Niederschlag bedroht ist.
Eine internationale Studie kommt zu dem Schluss, dass extreme Regenfälle, wie jene in Deutschland und anderen Teilen Westeuropas in diesem Sommer, in Zukunft noch wahrscheinlicher werden.
Das hat die World Weather Attribution Group anhand historischer Aufzeichnungen und Computersimulationen ermittelt.
Untersucht wurde, wie sich die Temperaturen auf die Niederschläge vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute ausgewirkt haben.
In den Fokus rückte dabei ein streifenförmiges Gebiet, das sich von den Niederlanden bis zur Schweiz erstreckt.
Dabei wurde festgestellt, dass sich die tägliche Niederschlagsmenge um drei bis 19 Prozent erhöht hat, während die globale Durchschnittstemperatur um 1,2 Grad Celsius zunahm.
Die Wissenschaft geht davon aus, dass die Luft pro ein Grad Celsius Erwärmung sieben Prozent mehr Wasser aufnehmen kann. Wenn das Wasser freigesetzt wird, kommt es zu extremen Regenfällen.
Die Studie wurde von fast 40 Forscherinnen und Forschern aus sechs europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten durchgeführt. Beteiligt war auch der Deutsche Wetterdienst.
Die Konsequenz der Untersuchung: Starkregen wie der im Juli, der in Deutschland und Belgien über 220 Todesfälle verursachte, wird in Zukunft 1,2 bis 9 Mal wahrscheinlicher.