Die Lokführergewerkschaft will den Güterverkehr ab Mittwoch und den Personenverkehr ab Donnerstag bestreiken.
Im aktuellen Tarifstreit mit der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) den bisher längsten Streik angekündigt. Der Arbeitskampf soll im Personenverkehr fünf Tage dauern und am Donnerstag um 2 Uhr Früh beginnen. Der Güterverkehr soll bereits Mittwoch ab 17 Uhr bestreikt werden. Ein Ende ist kommenden Dienstag vorgesehen.
Die GDL warf der Bahn eine Verweigerungshaltung vor. Sie fordert eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent und eine einmalige Corona-Sonderzahlung von 600 Euro. Gestritten wird darüber, wann die stufenweisen Lohnerhöhungen greifen und wie lange sie gelten sollen. Zudem bot die Bahn zwar eine Corona-Prämie an, nannte aber keine Summe. Auch über die Betriebsrenten wird gerungen. Der Konzern wirft der GDL vor, die KundInnen zu Opfern organisationspolitischer Interessen zu machen.
Bei dem Streik geht es auch um einen Konkurrenzkampf mit der größeren Bahn-Gesellschaft EVG. Die Lokführergewerkschaft GDL will künftig nicht nur das Zugpersonal sondern auch Berufe in der Fahrzeuginstandhaltung oder Verwaltung vertreten.
Hintergrund ist das umstrittene Tarifeinheitsgesetz, laut dem der Tarifvertrag der Gewerkschaft gilt, die in einem Betrieb die meisten MitarbeiterInnen vertritt - im Fall der Bahn also die EVG. Die damalige SPD-Arbeitsministerin Andrea Nahles hatte es 2015 eingeführt, um Streiks von Spartengewerkschaften wie der GDL zu verhindern.