Amerikanische Atom-U-Boote für Australien: Frankreich schäumt

Von links: Der australische Verteidigungsminister Peter Dutton, Australiens Außenministerin Marise Payne und US-Außenminister Antony Blinken in Washington
Von links: Der australische Verteidigungsminister Peter Dutton, Australiens Außenministerin Marise Payne und US-Außenminister Antony Blinken in Washington Copyright Andrew Harnik/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Von Euronews mit AP, dpa
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Die Reaktionen auf das neue Atom-U-Boot-Abkommen zwischen den USA, Großbritannien und Australien reißen nicht ab. Australien soll beim Bau von Atom-U-Booten unterstützt und China unter Druck gesetzt werden. Darüber ist vor allem Frankreich verärgert.

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Die Reaktionen auf das neue Atom-U-Boot-Abkommen zwischen den USA, Großbritannien und Australien reißen nicht ab. Die Amerikaner und Briten wollen Australien beim Bau von Atom-U-Booten unterstützen und China in der Region unter Druck setzen. Darüber ist vor allem Frankreich verärgert.

Frankreich hatte einen eigenen 30-Milliarden Deal mit Australien für den Bau von 12 U-Booten geplant. Dieser ist mit dem nun geschlossenen Pakt wohl geplatzt.

Es sei ein "Zeichen, dass Europa allein überleben muss", sagte EU-Außenbeauftragter Josep Borrell.  "Wir bedauern, nicht informiert worden zu sein", sagte Borrell in Brüssel. Kritiker sprechen von einem Schritt im Stile Trumps.

US-Präsident Joe Biden hatte Frankreich bei der Vorstellung des Abkommens beschwichtigend als "wichtigen Partner" im Indopazifik hervorgehoben. 

Auch US-Außenminister Antony Blinken versuchte, die Wogen zu glätten. "Wir begrüßen es, dass europäische Länder eine wichtige Rolle im indopazifischen Raum spielen. Wir freuen uns auf die weitere enge Zusammenarbeit mit der Nato, der EU und anderen. Insbesondere Frankreich ist seit Generationen ein wichtiger Partner in dieser und vielen anderen Fragen", so Blinken.

Washington besteht darauf, dass Frankreich schon vor dem Deal Bescheid wusste. Die Sprecherin im Weißen Haus, Jen Psaki, sagte auf Nachfragen von Journalisten, dass man eng zusammengearbeitet hätte und "auch schon vor dieser Ankündigung mit führenden Politikern in Frankreich über diesen Kauf im Gespräch" war. "Ja, die waren im Vorfeld informiert", so die Sprecherin des Weißes Hauses.

Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly sagte mit Blick auf mögliche Entschädigungen: "Wir prüfen alle Hypothesen und Szenarien, wir werden unsere Interessen schützen und verteidigen."

Seit der Rückgabe Hongkongs durch Großbritannien an China in Jahr 1997 ist Frankreich die einzige europäische Nation, die mit ihren Überseegebieten über eine ständige militärische Präsenz im Pazifik verfügt.

Auch Neuseeland zeigte sich alles andere als begeistert von dem Pakt. "Neuseelands Position in Bezug auf das Verbot von nuklearbetriebenen U-Booten in unseren Gewässern bleibt unverändert", sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern und kündigte an, dem Nachbarn mit solchen U-Booten keinen Zutritt zu gewähren. Der Pazifikstaat lehnt Atomkraft strikt ab.

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