Mit Verlusten geht die Kremlpartei aus der Wahl zur neuen Staatsduma in Russland hervor. Trotzdem sieht sich die Machtbasis von Kremlchef Putin bestätigt - und auf Kurs für die Präsidentenwahl in drei Jahren.
Die Partei von Wladimir Putin hat sich zum Sieger der russischen Parlamentswahlen ausrufen lassen. Allerdings musste sie im Vergleich zur Abstimmung von 2016 große Verluste hinnehmen, da Menschen mit der Kremlpolitik sehr unzufrieden sind. Viele klagen über sinkende Löhne bei massiv steigenden Preisen. Davon profitierten bei der Wahl offenbar vor allem die Kommunisten.
Dennoch sprach die von Putin eingesetzte Wahlleiterin Ella Pamfilowa "Geeintes Russland" erneut die absolute Mehrheit zu. Eine von Manipulationsvorwürfen überschattete Wahl, die stark polarisierte.
Die Opposition zeigte sich entsetzt vom Ausgang. Viele unabhängige Wahlbeobachter waren wegen verschärfter Bestimmungen des Kreml gar nicht erst angereist.
Für Nikolay Rybakow, der Parteiführer der Russisch Demokratischen Partei Jabloko, kommt das Ergebnis alles andere als überraschend.
Auch die Anhänger des wichtigsten Oppositionellen Alexej Nawalny zeigten sich entsetzt vom Ausgang der Wahl. Sie hatten zu einer
Protestwahl gegen Geeintes Russland aufgerufen, um so ihr Machtmonopol zu brechen. So sollten die aussichtsreichsten Kandidaten anderer Parteien gewählt werden - nur nicht die von Geeintes Russland.