Eine Art Wiedergutmachung: Das Bauhaus ehrt seine vergessenen Frauen

Die Bahaus-Frauen
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Von Anja Bencze mit DPA / EBU
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"Wir zeigen sehr wechselvolle, teils tragische Schicksale Anfang des 20. Jahrhunderts und machen damit gleichzeitig auch das Vergessen selbst zum Thema", erklärt Co-Kuratorin Anke Blümm.

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Dörte Helm war eine der vielen talentierten Frauen, die am Bauhaus in Weimar studierten. Auch Karla Grosch oder Else Rawitzer. Doch ihre Namen sind heute weitgehend unbekannt.

Eine Ausstellung in Weimar versucht nun eine Art später Wiedergutmachung und stellt die vergessenen Bauhaus-Frauen und ihr Werk ins Rampenlicht.

"Wir zeigen sehr wechselvolle, teils tragische Schicksale Anfang des 20. Jahrhunderts und machen damit gleichzeitig auch das Vergessen selbst zum Thema", erklärt Co-Kuratorin Anke Blümm.

Keine der in der Ausstellung gezeigten Bauhaus-Frauen hat das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt. Einige wurden von den Nazis verfolgt und ermordet, weil sie Jüdinnen oder Kommunistinnen waren.

Andere starben bei Bombenangriffen oder gar im Exil als Opfer stalinistischer Säuberungsaktionen.

Nach dem Krieg wurden die Frauen der Bauhaus-Bewegung von ihren männlichen Mitstreitern überstrahlt. Erst das 100-jährige Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 verhalf ihnen zu neuer Aufmerksamkeit.

"Wenn Sie sich die Werke dieser Ausstellung anschauen, dann erkennen Sie das unglaubliche Talent, das diese Frauen ausgezeichnet hat", so Co-Kurator Patrick Rössler. "Sie hatten nicht die Gelegenheit zu ihrer Lebzeit, dieses Talent voll auszuleben, sodass sie heute als Künstlerinnen anerkannt wären. Und wir möchten ein kleines bisschen auch Wiedergutmachung an diesen Existenzen leisten. "

Vieles liegt noch im Dunkeln: Von den rund 460 verzeichneten Studentinnen am Bauhaus sind nur von zwei Dritteln die Lebensdaten bekannt.

Ein wenig Licht bringt die Ausstellung "Vergessene Bauhaus-Frauen. Lebensschicksale in den 1930er und 1940er Jahren" in Weimar mit biografischen Dokumenten und künstlerischen Arbeiten noch bis Anfang Januar.

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