13 Ratten, an den Schwänzen verknotet: Rattenkönig in Estland entdeckt

Es ist ein Fund, der viele Menschen erschaudern, aber Wissenschaftlerherzen höher schlagen lässt. In Estland wurde ein seltener Rattenkönig entdeckt. Johan Uibopuu wusste sofort, um was es sich handelte, und kontaktierte das Museum für Naturkunde von Tartu.
Rattenkönige sind etwa ein Dutzend an den Schwänzen miteinander verknotete Nager. Entdeckt wurden die 13 lebendigen Tiere in der estnischen Region Polva.
Ein Fund von großer Bedeutung, erklärt der Curator des Mseums für Naturkunde der Universität Tartu.
Vorbote der Pest
Frühere Funde stammen aus Mitteleuropa, Frankreich, dem Baltikum, Dänemark und - als einzigem außereuropäischen Land - aus Indonesien. Der früheste Bericht über das Phänomen geht auf das Jahr 1564 zurück. Früher galt er als extrem böses Omen und beispielsweise als Vorbote einer Epidemie. Was sich durchaus bewahrheiten kann, da Rattenkönig auftreten, wenn zuviele Tiere existieren und es zu wenig Platz für neue Baue gibt. Gemessen an der Anzahl der Ratten steigt dann auch die Gefahr eines Krankheitsausbruchs - etwa der Pest, die durch Rattenflöhe übertragen wird.
Der größte bekannte Rattenkönig mit 32 Tieren wurde im thüringischen Buchheim gefunden. Dort entdeckte ihn ein Müller in seinem Kamin. Zu bestaunen ist dieser im Museum "Mauritianum" in Altenburg.
Leben von kurzer Dauer
Ein kurzes und sehr schmerzvolles Leben - das fast aus einer Fabel des französischen Schriftstellers Lafontaine stammen könnte. Ein später Trost mag sein, dass unser nun gefundenes Prachtexemplar im estnischen Museum für Naturkunde der Universität Tartu verewigt wird.