"Gewaltiges Problem": Deutsche Wirtschaft wegen Engpässen vor kaltem Winter

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Von Euronews mit dpa
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Lieferengpässe und Rohstoffknappheit bremsen die Exportnation Deutschland aus.

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Teslas neue „Gigafactory“ in Grünheide nahe Berlin soll noch dieses Jahr in Betrieb gehen. In den nächsten Wochen will der US-Elektroautobauer hier die Produktion seines „Model Y“ starten. Wenn alles gut geht.

"Das Problem ist gewaltig"

Denn das Unternehmen könnte mit den gleichen Problemen konfrontiert werden wie viele andere Firmen in der Bundesrepublik: Lieferengpässe und Rohstoffknappheit bremsen die Exportnation Deutschland aus.

"Das Problem ist gewaltig", sagt Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). "Acht von zehn Unternehmen berichten, dass sie davon betroffen sind – über alle Sektoren hinweg. Und besonders bedauerlich ist, dass fast 50 Prozent aller Unternehmen sagen, wegen der Lieferengpässe bei wichtigen Vormaterialien, Rohstoffen oder Vorprodukten müssen sie Aufträge ablehnen beziehungsweise die Produktion drosseln."

Deutschlands Wirtschaft hatte nach dem Pandemie-Schock erstaunlich schnell wieder Fahrt aufgenommen – nun aber ruckelt die Konjunktur.

"Die deutsche Volkswirtschaft ist international vernetzt wie keine andere Volkswirtschaft vergleichbarer Größe", so Treier. "Unsere Exportquote beträgt rund 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. In Japan zum Beispiel sind es nicht einmal 20 Prozent. Das macht uns in einer solchen Situation natürlich verwundbar."

Ifo-Geschäftsklima fällt zum 4. Mal in Folge

Deutschlands Wirtschaft wird oft als der Motor Europas bezeichnet. Doch die Lieferkettenprobleme haben Sand ins Getriebe gestreut. Das Ifo-Geschäftsklima, Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer, fiel im Oktober zum vierten Mal in Folge.

"Die Lieferengpässe sind ein Problem für den Aufschwung. Wir sind zwar in einem Aufschwung, aber er ist deutlich gedämpfter als es möglich wäre", erklärt Volker Treier vom DIHK.

Das dürfte auch bei den Verhandlungen für ein Ampelbündnis aus SPD, Grünen und FDP für Gesprächsstoff sorgen. Ziel ist es, vor Weihnachten eine Regierung zu bilden.

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