Verstoßen und ausgesetzt: Waisenkinder in Syrien

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Von Yousef Ghraibi
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Niemand weiß, wer die Kinder sind. Sie wurden verstoßen und ausgesetzt. Oft als Babys.

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Dutzende Kinder leben im Waisenhaus "Haus des Kindes" in Idlib im Nordwesten Syriens. Der Leiter des Waisenhauses Younes Abo Amin sagt, dass die meisten hier ihre Eltern nicht kennen, und das sei ein neues Phänomen. Die Kinder irrten umher, bevor sie ins Waisenhaus kamen, oder wie dieses Baby, sie wurden ausgesetzt. Im Waisenhaus hat man dem kleinen Jungen den Namen Khaled gegeben. Niemand weiß, wer seine Mutter ist, wer sein Vater. Am Straßenrand in Idlib hatte er gelegen. 

Der Heimleiter erklärt: "Über viele dieser Kinder wissen wir gar nichts. Nicht woher sie kommen, von wem sie abstammen. Das ist etwas Ungewöhnliches und ich glaube, deshalb bekommt dieses Waisenhaus auch viel Aufmerksamkeit. Viele wollen helfen. Früher gab es so etwas so gut wie gar nicht, zumindest nicht hier, ein Kind, ganz allein, keine Familie, keine Eltern."

Die Geschichten der Kinder, darüber kann der Heimleiter nur mutmaßen. Eventuell seien manche Kinder deshalb verstoßen worden, weil sie aus einer Vergewaltigung entstanden seien, oder aus einer nicht-ehelichen Beziehung.

Es gibt 20 Angestellte und mehr als 100 Kinder in diesem Heim, Vollwaisen, die auch vermittelt werden.

Amin sagt: "Wir haben relativ viele Anfragen von Menschen, die eines unserer Kinder adoptieren wollen. Vor allem die Babys. An Interessierten mangelt es nicht. Wir müssen natürlich prüfen, ob die Adoptierwilligen auch geeignet sind. Sind sie es, dann versuchen wir ihnen ein Kind zu geben, das zu ihnen passt, und für die Kinder wiederum versuchen wir, sie in Familien zu bringen, in denen ihre Stärken gefördert werden."

Die Älteren unter den Kindern bleiben oft lange im Heim.

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