Aung San Suu Kyi zu vier Jahren Haft verurteilt

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Von Euronews
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Entmachtete Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin wegen des Aufrufs zur Gewalt und wegen Verstoßes gegen Corona-Auflagen schuldig gesprochen

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**In Myanmar hat ein Gericht die entmachtete Regierungschefin Aung San Suu Kyi in zwei Anklagepunkten schuldig gesprochen und zu vier Jahren Haft verurteilt. Dabei gehe es um die Vorwürfe der Anstiftung zum Aufruhr und der Verletzung von Corona-Maßnahmen, so mit dem Verfahren vertraute Personen. **

Die 76-jährige steht seit dem Militärputsch von Anfang Februar unter Hausarrest, war nur selten und dann kurz in der Öffentlichkeit zu sehen. Auch zuletzt waren, so in Yangon, Menschen gegen den Prozess und das Militärregime auf die Straße gegangen - ein hohes Risiko für die Teilnehmer des Flashmobs, denn das Militär geht hart gegen seine Gegner vor.

Schauprozess gegen entmachtete Regierungschefin

Beobachter und Menschenrechtsexperten sprechen von einem Schauprozess und vermuten, dass die Junta die beliebte Politikerin´ auf diese Weise langfristig zum Schweigen bringen will.

Der Prozess hatte Mitte Juni in der Hauptstadt Naypyidaw begonnen. Suu Kyi hatte bereits in der Vergangenheit insgesamt 15 Jahre unter Hausarrest gestanden. 2016 war sie faktische Regierungschefin geworden.

Friedensnobelpreisträgerin im Ausland in der Kritik

International steht Aung San Suu Kyi wegen ihres Umgangs mit der ethnischen Minderheit der Rohingya. Im Ausland wird Suu Kyi vorgeworfen, nichts gegen die Massenvergewaltigungen und  Ermordungen unternommen zu haben.

Ob die Friedensnobelpreisträgerin nun tatsächlich ins Gefängnis muss oder im häuslichen Arrest verbleiben darf, war zunächst unklar. Die Justiz wirft Suu Kyi weitere Vergehen vor, so Verstöße gegen die Außenhandelsgesetze und Korruption. Insgesamt könnten ihr Beobachtern zufolge bis zu 100 Jahre Haft drohen.

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