Kiffen gegen Corona-Stress: Coffeeshops in den Niederlanden freuen sich über große Nachfrage

Es gibt sie, die Corona-Gewinner und in den Niederlanden gehören Coffeeshops dazu. Verschiedene Studien zeigen, dass der Cannabis-Konsum in dem Land während der Lockdowns angestiegen ist, obwohl die Gäste in den Coffeeshops weniger geworden sind.
Die Kund:innen nehmen das Cannabis stattdessen öfter mit nach Hause, so Gerard Smit vom Cremers Coffeeshop in Den Haag: "Die Menschen sind mehr zu Hause, sie rauchen und genießen es mehr, weil es nichts zu tun gibt und ein bisschen Urlaub für's Gehirn tut immer gut. Ja, den Coffeeshops geht es sehr gut."
"Und dann raucht man halt Joints"
In der ersten Corona-Welle im März 2020 gab es sogar so etwas wie eine "Gras-Panik": Bevor die Coffeeshops schließen mussten, standen die Menschen Schlange, um sich für den Lockdown zu versorgen. Seitdem haben die Niederlande mehrere Lockdowns und Teil-Lockdowns hinter sich - derzeit dürfen Bars und Restaurants nur bis 17 Uhr auf bleiben.
Pieter und Sophie Dokter vertreiben sich die Langeweile weiterhin mit Joints. "Mit dem Lockdown hat man wenig zu tun, in der Stadt ist nichts los", so Pieter. "Und dann raucht man halt Joints", so Sofia. "Und dann noch mehr davon", ergänzt Pieter und lacht. Sofia: "Man kauft mehr, aber man hält sich nicht so lange in den Läden auf."
Die Autor:innen einer Studie zum Cannabis-Konsum in der Pandemie weisen darauf hin, dass noch untersucht werden müsse, welchen Effekt die Corona-Maßnahmen und daraus resultierende Angstgefühle langfristig auf den Konsum der Droge haben. Gekauft wird das Cannabis von völlig unterschiedlichen Menschen, so die Coffeeshopbetreiber:innen - vom jungen männlichen Kunden bis zur Hausfrau, die nach einem Joint besser schlafen kann.