Griechenland trauert um Karolos Papoulias - über Parteigrenzen hinweg

Griechenlands Ex-Präsident Karolos Papoulias ist gestorben
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Von Euronews mit AFP, AP
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Politikerinnen und Politiker verschiedener Parteien würdigen den ehemaligen Staatschef Karolos Papoulias, der am Alter von 92 Jahren verstorben ist.

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Der ehemalige Präsident von Griechenland Karolos Papoulias ist an diesem 26. Dezember 2021 verstorben. Er wurde 92 Jahre alt. Der Sozialist Papoulias war zwei Amtszeiten lang, von 2005 bis 2015, griechischer Staatschef.

Er war schon als 14-Jähriger im Widerstand und einer der Mitbegründer der sozialistischen PASOK. Papoulias hatte in seiner langen politischen Karriere verschiedene Ministerämter inne, so stand er dem Außen- und dem Verteidigungsministerium vor. Zudem war Papoulias 26 Jahre lang Abgeordneter für seine Heimatregion Ioannina.

Der Jurist Karolos Papoulias hinterlässt seine Frau May Panou sowie drei erwachsene Töchter Vicky Papoulias, Fani Papoulias und Anna Papoulias - die drei leben weiterhin in Deutschland, wohin ihr Vater ins Exil gegangen war. Seine Frau hat auch in Köln Psychologie studiert.

Papoulias pflegte enge Beziehungen zu PLO-Chef Jassir Arafat und dem libysche Machthaber Moammar Gaddafi. Als Abgeordneter protestierte er 1999 vehement gegen den NATO-Militäreinsatz in Kosovo und unterstützte den serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic. 

Die englischsprachige "Ekathimerini" teilt zahlreiche Würdigungen des ehemaligen Präsidenten, der über Parteigrenzen hinweg respektiert wurde.

"Seine Teilnahme am Nationalen Widerstand und sein Einsatz gegen die Junta prägten seinen Weg und spiegeln sein ständiges Engagement für die Ideale von Freiheit und Gerechtigkeit wider, die er stets verteidigte", sagte Präsidentin Katerina Sakellaropoulou über ihren Vorgänger. "Mit seinem Verhalten und seinem Ethos ehrte er diese höchste staatliche Institution, indem er den sozialen Zusammenhalt und die nationale Einheit energisch verteidigte."

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis schrieb zum Tod des langjährigen Staatschefs: "Die Griechen verneigen sich in Ehrfurcht vor dem verantwortungsvollen Präsidenten, dem visionären Minister, dem noblen Gegner und engagierten Patrioten. Vor dem zugänglichen und sanftmütigen Politiker, aber auch vor dem sensiblen und gebildeten Menschen. Sie halten die Jahrzehnte seines Lebens als einen beispielhaften Weg eines wahren Staatsdieners hoch. Sie sind inspiriert von seiner Botschaft der Einheit und der Würde, für die er ewig stehen wird".

Oppositionschef Alexis Tsipras erklärte: "Papoulias hat die Institution des Präsidentenamtes mit seinem hohen moralischen Anspruch, seinem Humanismus, seinem Engagement für den Dialog und die Institutionen sowie seinem Glauben an Einheit durch Demut geehrt. Wir werden ihm als Politiker und Präsident, der das Wahre mit dem Patriotischen verbunden hat, respektvoll und mit tiefer Anteilnahme gedenken".

"Er hat dem öffentlichen Leben Griechenlands in vielerlei Hinsicht gedient, insbesondere als Präsident der Republik, mit einem hohen Maß an Patriotismus, selbstloser Hingabe und tadelloser Moral", erklärte Papoulias' Nachfolger Prokopis Pavlopoulos.

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