Rüstungsdeal: Griechenland kauft französische Kriegsschiffe

Frankreich und Griechenland haben einen Vertrag unterzeichnet, der die beiden Länder in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit enger zusammenbringen soll. In Paris brachten Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis ein sogenanntes strategisches Kooperationsabkommen auf den Weg. Es beinhaltet den Verkauf von drei Kriegsschiffen an Athen.
Es sei der Ausbau einer bereits bestehenden Allianz, so die beiden Staatschefs. Das Abkommen weise jedoch auch den Weg für eine militärisch und außenpolitisch unabhängigere EU.
Mitsotakis erklärte, dass die französische EU-Ratspräsidentschaft, die Paris im ersten Halbjahr 2022 innehat, die Diskussionen über die Unabhängigkeit der EU im Verteidigungsbereich verstärken wird.
"Ein Zeichen des Vertrauens"
Macron betonte die gemeinsamen Interessen bezüglich Sicherheit und Stabilität. Der Vertrag ermögliche die Vertiefung der französisch-griechischen Zusammenarbeit in strategischen Fragen bezüglich der Außenpolitik und im militärischen Bereich sowie in der Rüstungsindustrie, so der französische Präsident. Konkret sei dies die Entscheidung Griechenlands zum Kauf von ‚Rafale‘-Kampfflugzeugen. "Ihre Ankündigung, Herr Ministerpräsident, drei Fregatten vom Typ ‚Belharra‘ zu kaufen, die im französischen Lorient gebaut werden, ist ein Zeichen des Vertrauens und ein Beweis für die Qualität unserer Beziehungen."
Der Oberbefehlshaber der griechischen Streitkräfte, General Konstantinos Floros, gab sich im Kurznachrichtendienst Twitter enthusiastisch. Der Plan gehe mit Schwung voran.
Griechenland kauft Rüstungsgüter aus Frankreich
Die Vereinbarung der beiden Länder folgt etwa zwei Wochen auf die Bekanntgabe einer neuen "Sicherheitsallianz" seitens der USA, Großbritanniens und Australiens im Indopazifik. Dadurch platzte ein milliardenschwer U-Boot-Deal zwischen Frankreich und Australien. Paris, das ohnehin auf eine stärkere europäische Verteidigung setzt, ist seitdem bemüht, bei dem Thema voranzukommen. Macron erklärte, Europa würde einen schrecklichen Fehler begehen, wenn es aus dem Verhalten der USA in den letzten Jahren keine Schlüsse ziehen und auch für den eigenen Schutz sorgen werde.
Seit dem Erdgasstreit Griechenlands mit der Türkei im Sommer 2020 zeigt sich Paris solidarisch gegenüber Athen. Griechenland orderte seitdem zwei Dutzend Kampfbomber bei Frankreich. Die Lieferung der jetzt bestellten Kriegsschiffe soll 2025 beginnen und ein Jahr später abgeschlossen sein, hieß es.