Zu gesund, um wahr zu sein? Riesiges Korallenriff vor Tahiti entdeckt

Zu gesund, um wahr zu sein? Riesiges Korallenriff vor Tahiti entdeckt
Copyright AP Photo
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der gute Zustand des Korallenriffs ist wahrscheinlich auf seine relativ tiefe Lage in 35 bis 70 Metern zurückzuführen. Alle Geheimnisse des verblüffenden Arterhalts sind aber noch nicht gelüftet.

WERBUNG

Gesunde Korallen, wohin die Unterwasserkamera auch schwenkt - kein selbstverständlicher Anblick mehr, eher eine kleine Sensation im Großformat. Im Südpazifik vor der Küste Tahitis haben Forschende ein drei Kilometer langes Korallenriff geortet.

Atemberaubend empfinden sie den guten Zustand der Formation in 35 bis 70 Metern Tiefe. Dr. Laetitia Hedouin arbeitet für das French National Center for Scientific Research: "Es gibt keine Anzeichen von Krankheit. Es gibt keine Sterblichkeit. Das bedeutet, dass sie weder von Menschen noch durch Bleichen oder andere Verschmutzungen beeinträchtigt wurden."

Einem im Jahr 2020 veröffentlichten Bericht zufolge wurden in nur 10 Jahren 14 Prozent der Korallen durch Überfischung und Umweltverschmutzung getötet.

Riff taugt nicht als Rettungsanker

Vom Klimawandel verursachtes wärmeres Wasser lässt die empfindlichen Korallen ausbleichen. Dem Ozeanographen Mark Eakin zufolge war das neu entdeckte, tiefere Riff vor diesen wärmeren Temperaturen geschützt. Aber es sei trotzdem nicht außer Gefahr, so Eakin: "Das Riff wird einigen der üblichen Bedrohungen ausgesetzt sein, aber es ist auch anders. Es hat eine geringere Vielfalt als die flachen Riffe. Wahrscheinlich gibt es dort unten andere Korallen- und Fischarten als in den flachen Riffen. Es existiert zwar die Vorstellung, dass diese tiefen Riffe als Rettungsboote für die flachen Korallen dienen können, aber das ist wahrscheinlich nicht der Fall."

Verblüffender Informationsmangel

Die Ozeane bedecken 72 Prozent der Eroberfläche. Aber immer noch bergen sie mehr Geheimnisse als manche Planeten im Sonnensystem, stellte Julian Barbiere von der UNESCO fest: "Wir haben nur etwa 20 Prozent des Meeresbodens in hoher Auflösung kartiert. Und es ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass man ein besseres Bild vom Mond oder vom Mars hat. Verblüffend ist auch, dass diese unvollständigen Informationen wirklich die Grundlage bilden für das Meeresmanagement, den Naturschutz und das Verständnis der Auswirkungen von Tsunamis an der Küste."

In den kommenden Monaten wollen die Forschenden als nächstes herausfinden, welche Arten in der Umgebung des Riffs leben. Zuerst hatte die Zeitschrift Newscientist über das Riff berichtet.

Weitere Quellen • New Scientist

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Jeremy Flores gewinnt in Tahiti

„Das reine Chaos“: Hilferuf aus Acapulco nach Durchzug von Hurrikan Otis

"Gefährliches Manöver": Philippinen verurteilen Aktion Pekings im Südchinesischen Meer