Menschenrechtsgruppen kritisieren das Projekt, das Migrant:innen von der Flucht über Belarus in die EU abhalten soll.
Polen hat mit dem Bau eines Grenzzauns an seiner östlichen Grenze begonnen. Das fast 400 Millionen Euro teure Projekt soll Migrantinnen und Migranten in Belarus abhalten, ins Land zu gelangen. Brüssel beschuldigt Minsk, absichtlich Menschen über die Grenze zu schleusen, um Polen zu destabilisieren.
Kritik von NGOs
Der Stacheldrahtzaun ist 5,5 Meter hoch und soll über 180 Kilometer lang werden. Im Juni soll er fertiggestellt sein. Menschenrechtsorganisationen kritisieren den Bau.
Die Aktivistin Natalia Gebert der NGO "Grupa Granica" sagte, "die Mauer hält nur Behinderte, Schwache und Kranke von ihrem Vorhaben ab. Nicht aber die Verzweifelten, die vor der Gefahr in ihrer Heimat fliehen."
Klirrende Kälte
Die Lage hat sich seit dem Sommer etwas beruhigt.
"An der polnisch-belarussischen Grenze ist es derzeit ruhiger. Das bedeutet jedoch nicht, dass es keine Flüchtlinge gibt. Wir haben dort jeden Tag zu tun. Unseren Untersuchungen zufolge haben wir zwischen dem 1. und dem 20. Januar von fast 350 Menschen Hilfsgesuche erhalten. 51 von ihnen sind Kinder", sagte Gebert weiter.
Mindestens 12 Migrantinnen und Migranten starben in den Grenzwäldern. Seit Einbruch des Winters haben sich die Bedingungen deutlich verschärft. Wie es den Menschen dort ergeht, ist nicht bekannt, da das Gebiet für Außenstehende nicht zugänglich ist.