Lukaschenko hält Krieg in Europa für möglich - aber nur in zwei Fällen

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bei einer Rede zur Lage der Nation in Minsk, am Freitag, 28. Januar 2022.
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bei einer Rede zur Lage der Nation in Minsk, am Freitag, 28. Januar 2022. Copyright Pavel Orlovsky/BelTa
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Von Euronews mit AFP/DPA
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Er sagte in einer Rede an die Nation: "Wird es nun einen Krieg geben oder nicht? Ja, er wird stattfinden. Aber nur in zwei Fällen. Wenn es zu einer direkten Aggression gegen Belarus kommt. Und im zweiten Fall, wenn unser Verbündeter Russland direkt angegriffen wird."

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Der autoritäre belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hält einen Krieg in Europa für möglich - allerdings nur im Falle einer gegen Belarus oder Russland gerichteten Aggression.

Das sagte Lukashenko am Freitag in einer Rede an die Nation: "Wird es nun einen Krieg geben oder nicht? Ja, er wird stattfinden. Aber nur in zwei Fällen. Wenn es zu einer direkten Aggression gegen Belarus kommt. Und im zweiten Fall, wenn unser Verbündeter Russland direkt angegriffen wird."

"Wir werden aufstehen, um unser Land und unsere Heimat zu verteidigen", sagte Lukaschenko und fügte jedoch hinzu, dass es "in diesem Krieg keine Sieger geben wird", da "jeder alles verlieren wird".

Der belarussische Präsident bewertete die derzeitigen Spannungen in Europa als "kritisch" und drohte damit, im Falle eines Krieges die russische Armee auf seinem Territorium aufzunehmen.

"Wenn es eine Aggression gegen Belarus gibt, werden Hunderttausende russische Soldaten dort sein. Die zusammen mit Hunderttausenden von Weißrussen dieses Land verteidigen werden", sagte er in einer mehrstündigen Rede.

Gemeinsame Militärübung in Belarus

Lukaschenko, der 2020 gegen ihn gerichtete Massenproteste teils brutal niederschlagen ließ, gilt als enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Moskau und Minsk planen im Februar eine gemeinsame Militärübung in Belarus, die angesichts der aktuellen Ukraine-Krise im Westen Besorgnis ausgelöst hat. Russland verlegte dafür sein Luftabwehrsystem S-400 ins Nachbarland.

Das Manöver soll unter anderem im Süden von Belarus, der an die Ukraine grenzt, abgehalten werden. Das US-Außenministerium äußerte die Sorge, Moskau könne unter dem Deckmantel der Manöver Truppen in Belarus stationieren und die Ukraine von dort aus angreifen.

Zuletzt hatten sich westliche Staaten immer wieder besorgt gezeigt, Russland könne einen Einmarsch in die benachbarte Ukraine anstreben. Moskau dementiert solche Pläne, sieht sich jedoch durch die Expansion der NATO in den letzten 20 Jahren und die westliche Unterstützung für die Ukraine bedroht.

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