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Belgiens Inflation klettert weiter - aber auch die Löhne

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Von Frank Weinert
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Belgiens Inflation hat einen historischen Höchststand erreicht. Doch das Land hat ein Gegenmittel.

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Brüssel, Belgien – ein Supermarkt. Ein Rundgang. Sofort sehen wir: Die Preise sind in den letzten Monaten gestiegen. In Belgien ist die Inflation im Januar auf 7,59% geklettert und hat damit den höchsten Stand seit 1983 erreicht. Kundin Martine macht sich Sorgen: "Alle Preise sind gestiegen, das Benzin, wie auch alle anderen Produkte. Ich glaube, für die Leute ist es schwierig, weil nicht alle wieder Arbeit gefunden haben in diesen Covid-Zeiten."

Wares hat einen kleinen Laden. Höhere Preise – etwa beim Bier – haben für ihn einen schalen Nachgeschmack: "Die erhöhen uns die Dose um 16 Cent, aber wir können nicht teurer werden. Die Kunden, die kommen, um eine Dose zu kaufen, sind eh schon sauer."

Die Belgierinnen und Belgier konnten den Anstieg der Inflation in vielerlei Hinsicht feststellen. Eine davon ist der Anstieg der Preise von Produkten wie hier in diesem Supermarkt. Aber gleichzeitig passiert noch etwas anderes: Anders als in den meisten Ländern der Europäischen Union steigen in Belgien die Löhne, wenn die Inflation ansteigt.

Das Besondere: In Belgien gibt es eine automatische Anpassung an die Inflation. Dieses System ermöglicht es den Bürgern, nicht an Kaufkraft zu verlieren. Ahmed Laaouej, Vorsitzender der Sozialistischen Partei in der Abgeordnetenkammer Belgiens, verteidigt die automatische Indexierung: "Bei steigenden Energiepreisen, steigenden Lebensmittelpreisen, steigenden Preisen für Konsumgüter, kurz: für Grundnahrungsmittel, ist es von essentieller Bedeutung, dass die Menschen weiterhin in der Lage sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Aus diesem Grund haben wir diesen Grundsatz, der extrem wichtig ist, und der die Verpflichtung beinhaltet, Löhne, Sozialleistungen und Renten zu erhöhen, wenn die Preise der Produkte ebenfalls steigen."

Einige stellen sich gegen die automatische Indexierung. Der flämische Unternehmerverband ist der Meinung, dass dies den Unternehmen helfen wird, nicht an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren: "Dieses System ist schädlich für unsere Wettbewerbsfähigkeit. Langfristig müssen wir das automatische Indexierungssystem und die Erhöhung unserer Löhne mit den Gewerkschaften diskutieren."

Belgiens Premierminister Alexander de Croo hat sich bisher gegen einen Indexsprung ausgesprochen. Aber wenn die Inflation weiter steigt, wird die Debatte neu aufflammen.

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