Stiko empfiehlt Novavax-Impfung für alle ab 18 Jahren

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Von Euronews mit dpa, NDR
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Die Ständige Impfkommission in Deutschland hat sich für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Novavax ab 18 Jahren ausgesprochen. Außerdem empfiehlt das Expertengremium eine vierte Impfung für besonders stark gefährdete und exponierte Gruppen.

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Die Ständige Impfkommission in Deutschland hat sich für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Novavax ab 18 Jahren ausgesprochen. Außerdem empfiehlt das Expertengremium eine vierte Impfung für besonders stark gefährdete und exponierte Gruppen.

Der Novavax-Impfstoff solle neben den bisherigen Covid-19-Impfstoffen zur Grundimmunisierung mit zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen bei volljährigen Menschen eingesetzt werden. Für Schwangere und Stillende werde der Impfstoff aktuell nicht empfohlen.

Änderungen an dem Beschluss seien noch möglich, denn es handelt sich noch nicht um eine finale Stiko-Empfehlung. Die Zustimmung der Fachkreise und Bundesländer steht noch aus.

Kann der Totimpfstoff auch Impfskeptiker überzeugen?

Bei Novavax handelt es sich anders als bei den bisher zugelassenen Corona-Vakzinen um einen proteinbasierten Impfstoff mit einem Wirkverstärker. Das Präparat Nuvaxovid des US-Herstellers Novavax ist seit Ende Dezember in der EU zugelassen. "In den Zulassungsstudien zeigte der Impfstoff eine mit den mRNA-Impfstoffen vergleichbare Wirksamkeit", erklärte die Stiko. Zur klinischen Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante könnten aber noch keine Aussagen getroffen werden.

Experten hoffen, dass sich mit Novavax noch einige Menschen impfen lassen, die den bisher verfügbaren Impfstofftechnologien misstrauen. Totimpfstoffe werden von vielen Impfgegnern als sicherer eingeschätzt. Je nach Definition zählt auch Novavax zu den Totimpfstoffen, die sich bei der Immunisierung gegen die Grippe seit vielen Jahren bewährt haben.

Großes Interesse an Novavax in Niedersachen

Der NDR berichtete von einem großen Interesse an dem neuen Impfstoff in Niedersachsen. Am Mittwochvormittag, kurz nahdem die Warteliste für eine Impfung eröffnet worden war, hätten sich innerhalb weniger Stunden knapp 2.000 Menschen angemeldet. 

Die niedersächsische Landesregierung hoffte, mit dem Vakzin insbesondere auch noch ungeimpften Beschäftigte im Gesundheitsbereich zu erreichen, so die Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) gegenüber dem NDR. Für sie seit es eine gute Gelegenheit, denn ab dem 15. März gilt in dem Bereich eine Impfpflicht. 

Novavax nicht mit bisherigen Impfstoffen kombinierbar

Das Novavax-Vakzin ist nicht mit den bisherigen genbasierten mRNA-Impfstoffen von Biontech oder Moderna kombinierbar. Der neue Impfstoff soll in Deutschland ab dem 21. Februar verfügbar sein. "Die Zulassungsstudien ergaben keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich schwerer unerwünschter Wirkungen nach Impfung", so die Stiko. Es könne zu ähnlich ausgeprägten Impfreaktionen führen wie die anderen zugelassenen Vakzine gegen das Coronavirus. Allerdings sei die Datenlage zu Nuvaxovid noch begrenzt.

Zweite Booster-Impfung für gefährdete und exponierte Gruppen

Die Stiko hat sich außerdem für eine zweite Auffrischimpfung für gesundheitlich besonders gefährdete und exponierte Gruppen ausgesprochen. Für Menschen ab 70 Jahren, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche sowie Beschäftigte in medizinischen und Pflegeeinrichtungen soll es eine zweite Boosterimpfung geben.

Der Grund sind aktuelle Daten, die einen schwindenden Infektionsschutz gegen die Omikron-Variante zeigen. Das sei besonders für Menschen ab 70 und Menschen mit Immunschwäche ein Risiko. Personen, die nach der ersten Auffrischimpfung eine Coronainfektion hatten, brauchen keinen weiteren Booster. Eine grundsätzliche vierte Impfung für die gesamte Bevölkerung halten Fachleute aktuell noch nicht für notwendig.

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