Mit Kindern, Katzen, Hab und Gut: Immer mehr Menschen flüchten aus der Ukraine

In Kiew suchen die Menschen immer verzweifelter nach einer Möglichkeit, die ukrainische Hauptstadt zu verlassen und strömen in Massen zu den Bahnhöfen der Stadt. Doch die Zeit wird knapp. Die russischen Truppen rücken immer näher voran.
"Wir gehen heute weg, weil wir große Angst haben, von russischen Soldaten getötet zu werden", erklärt eine junge Frau. "Wir haben große Angst, dass eine Rakete auf unser Haus, abgefeuert wird. Wir versuchen zu gehen, nur um am Leben zu bleiben."
Eine andere Frau fügt hinzu: "Wir nehmen unsere Katzen, unsere Kinder mit, wir wollen einen sicheren Ort für sie finden."
500.000 Geflüchtete aus der Ukraine
Schätzungsweise eine halbe Million Menschen - die meisten von ihnen Frauen, Kinder und ältere Menschen - sind nach Angaben der UNO bereits aus der Ukraine in die Nachbarländer geflohen. Dabei kommt es zum Teil zu extrem langen Wartezeiten.
Eine junge Mutter aus Kachowka berichtet: "Wir standen zwei Tage lang an der Grenze. Es gab einen großen Stau. Wir waren mit den Kindern dort, aber es gab auch Freiwillige. Sie gaben uns einen Tee und Essen."
Ylva Johansson: Menschen "herzlich willkommen heißen"
In Rumänien besuchte die EU-Innenkommissarin Ylva Johansson einen Grenzübergang, an dem Tausende von Flüchtlingen versorgt werden. "Meine besondere Verantwortung als Innenkommissarin besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Menschen, die es bis zur Grenze der Europäischen Union schaffen, herzlich willkommen geheißen werden.
An den Grenzen zu Polen, Ungarn, der Slowakei, Rumänien und dem Nicht-EU-Mitgliedstaat Moldau bildeten sich lange Auto- und Busschlangen an den Kontrollpunkten. Andere überquerten die Grenzen zu Fuß - nur mit dem mit allernötigsten Hab und Gut.
In diesem Ticker finden Sie weitere Informationen zum Krieg Russlands in der Ukraine
- Charkiw im Osten des Landes unter schwerem Beschuss - Rakete schlägt auf Freiheitsplatz ein. Es ist die Rede von vielen Toten. Kämpfe werden auch aus Kiew und Mariupol gemeldet.
- EIn gewaltiger russischer Militärkonvoi aus Panzern und anderen Fahrzeugen rollt auf Kiew zu, auch in anderen Teilen des Landes dauerten die Gefechte an.
- Der Internationale Strafgerichtshof ICC in Den Haag will wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine ermitteln
- Am Montag hatten die Delegationen aus Russland und der Ukraine 5 Stunden lang in Belarus verhandelt. Doch beide Seiten stellten Forderungen, die für die jeweils andere Seite inakzeptabel sind.
Der ukrainische Präsident hat sich in einem Tweet zu dem Luftangriff auf einen Fernsehturm in der Hauptstadt geäußert.
In Babyn Yar befindet sich ein Massengrab, in dem vor allem jüdische Opfer liegen, die im Zweiten Weltkrieg von Nazi-SS-Kommandos getötet wurden.