Affront gegen USA: "Nato raus"-Demo bei Lloyd Austins Sofia-Besuch

Lloyd Austin und Kiril Petkow bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Sofia
Lloyd Austin und Kiril Petkow bei der gemeinsamen Pressekonferenz in Sofia Copyright Valentina Petrova/Valentina Petrova
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Von Euronews mit dpa, AP
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Bulgarien ist kein Mitglied, aber Verbündeter der Nato. Als solcher wird es künftig eine multinationale Kampfgruppe unter Nato-Kommando aufstellen. Das Vorhaben verläuft trotz hohem US-Besuch in Sofia nicht ganz reibungsfrei.

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Zur Stärkung der Nato-Ostflanke werden die USA ein Truppenkontingent nach Bulgarien schicken. Das sagte der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow nach Gesprächen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Sofia. Die multinationale Kampfgruppe soll dem Nato-Oberbefehlshaber in Europa unterstehen.

Direkte militärische Hilfe oder Waffenlieferungen wird es von bulgarischem Boden nicht geben, stellte Petkow klar: "Bulgarien wird weiterhin alles tun, um den Ukrainern in diesem harten Krieg und dieser enormen Aggression, die die Russische Föderation ihnen zugefügt hat, zu helfen. Aber da wir im Moment so nah am Konflikt sind, ist es nicht möglich, militärische Hilfe für die Ukraine zu leisten."

Austin und sein bulgarischer Amtskollege Dragomir Sakow hatten am Freitag bulgarische und US-amerikanische Militärangehörige beim Training auf einem Gelände in Ostbulgarien besucht.

Austin sagte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Petkow an diesem Samstag:"Wir haben auch über die Dinge gesprochen, die unsere Streitkräfte gemeinsam tun, und wir bleiben ihm natürlich dankbar für seine Führung und Bulgarien für die Aufnahme einer Kampfgruppe hier."

Austin kam zu dem Schluss, dass die bilaterale strategische Partnerschaft nie stärker gewesen sei.

Anti-Nato-Demonstration

Das wurde allerdings nicht überall und nicht von allen in Sofia so empfunden: zahlreiche Demonstrierende versammelten sich an diesem Samstag in einem Park in der Nähe des Verteidigungsministeriums, während Loyd Austin dort Gespräche führte. Viele von ihnen schwenkten bulgarische Flaggen, einige auch russische Fahnen. 

Einen ähnlichen Aufmarsch gab es vor dem Regierungssitz. Bei den meisten Demonstrierenden handelte es sich laut Medienberichten um Anhängerinnen und Anhänger der prorussischen nationalistischen Partei Wasraschdane ("Wiedergeburt"). In Sprechchören wandten sich die Demonstrierenden gegen die Nato ("Nato raus") und Waffenlieferungen in die Ukraine.

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