Im Vorfeld hatte Johnson kritisiert, dass Deutschland keine sofortigen Lieferstopp von Energie aus Russland beschließen will.
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Der deutsche Kanzler Olaf Scholz ist zu Gesprächen mit Premier Boris Johnson in London. Es ist die erste bilaterale Begegnung der beiden Regierungschefs seit Scholz im Dezember im Amt ist.
Ein Schwerpunktthema, auch bei ihrem gemeinsamen Pressestatement, war die Situation in der Ukraine. Scholz und Johnson betonten den gemeinsamen Willen, die Ukraine weiterhin unterstützen, und auch bei den Sanktionen gegen Russland an einem Strang ziehen zu wollen.
Deutschland unternimmt große Kraftanstrengung bei Unabhängigkeit von russischem Gas
Johnson sagte, es wäre eine große Kraftanstrengung Deutschlands, sich von der starken Abhängigkeit von russischem Gas lösen zu wollen. Das könne durch Technologie und Diversifikation der Lieferanten erreicht werden und dabei wolle man Deutschland auch unterstützen.
Im Vorfeld hatte Boris Johnson Deutschland kritisiert, weil die Regierung in Berlin wegen der Abhängigkeit der deutschen Industrie von russischem Gas keinen Lieferstopp von russischer Energie beschließen will.
Seit Russlands Angriffskrieg in der Ukraine handeln London und Brüssel bei den Sanktionen gegen Russland in weitgehender Übereinstimmung der Aktionen.
Olaf Scholz sagte, angesprochen auf den Effekt der westlichen Sanktionen gegen Russland, er halte diese für "hochwirksam". Mit dem Einfrieren von Vermögenswerten werde auch die Moskauer "Machtclique" getroffen, sagte der SPD-Politiker.
Scholz kündigte an, Deutschland werde weiter kontinuierlich Waffen an die Ukraine liefern, um den Abwehrkampf gegen die russischen Invasion zu stärken.
Das wichtigste Ziel sei, diesen Krieg zu stoppen. "Die Verantwortung trägt der russische Präsident." Er appellierte an Kremlchef Wladimir Putin, einen Waffenstillstand auszurufen. "Der Krieg muss aufhören und zwar sofort."