Janek Jansa im euronews-Interview: "Die Ukrainer kämpfen auch für uns"

Euronews-Korrespondentin Anelise Borges während des Interviews mit Janek Jansa
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Von Anelise BorgesEuronews
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Der slowenische Ministerpräsident war bereits zum Präsidentenbesuch in Kiew, als die Kampfhandlungen noch in vollem Gange waren. Über die Perspektiven für das Land unterhielt sich Jansa mit der internationalen Euronews-Korrespondentin Anelise Borges.

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Während der Krieg in der Ukraine in die achte Woche geht, blickt Europa auf die Ergebnisse dessen, was bereits getan wurde, um dem Land zu helfen, sich zu verteidigen - und auf die Möglichkeiten, was noch getan werden kann.

Der slowenische Ministerpräsident Janez Jansa war einer der ersten europäischen Offiziellen, die Kiew besuchten, als die Kämpfe um die Stadt noch im Gange waren. Er teilte seine Eindrücke im Interview mit der internationalen Korrespondentin von euronews, Anelise Borges.

Über seinen Besuch in Kiew und die damaligen Reaktionen sagte Jansa: "Ich denke, dass die europäische Reaktion auf die russische Aggression viel geschlossener und stärker war, als man im Kreml erwartet hatte - aber auf der anderen Seite auch nicht so stark, wie es nötig gewesen wäre. Denn zu Beginn dieser Tragödie, als Russland wirklich in die Ukraine einmarschierte und viele Menschen nicht glaubten, dass dies geschehen würde, dachten einige unserer europäischen Freunde nicht, dass die Ukraine Widerstand leisten würde. Sie glaubten, dass die Regierung und der Präsident aus dem Land fliehen würden und dass die russische Machtübernahme schnell erfolgen würde, innerhalb einer Woche."

"Ukrainer kämpfen auch für uns"

Ferner sagte Jansa: "Jetzt - und das ist die wichtigste Frage - müssen wir uns auf die militärische Hilfe für die Ukraine konzentrieren, denn sonst wird dieser Krieg weitergehen, und das beeinflusst alles, auch die Lebensweise in Europa. Und die Ukrainer kämpfen auch für uns Die russische Aggression wird gestoppt werden, wenn die Ukraine stark genug ist, sie zu stoppen."

Anelise Borges fragte nach: "Bei ihrem Besuch in Kiew hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Wunsch geäußert, den Beitritt der Ukraine zu beschleunigen - aber die Kommission ist hier nicht die entscheidende Kraft. Solche Maßnahmen dauern in der Regel Jahre und brauchen den Konsens aller 27 EU-Mitglieder, die in der Vergangenheit unterschiedliche Ansätze zur Erweiterung gezeigt haben, oder?"

Jansa antwortete: "Für einige Mitgliedsstaaten ist es eindeutig ein schwieriges Thema, aber die große Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten unterstützt einen beschleunigten Ansatz für die Ukraine, aber auch für Moldawien, Georgien und die Länder des westlichen Balkans, weil wir plötzlich erkannt haben, dass wir sehr schwach waren, als wir nach strategischen Antworten auf die strategischen Fragen gesucht haben. Und jetzt ist es offensichtlich, dass, wenn die Europäische Union sich nicht erweitert, es jemand anderes tut, und das bringt dem Kontinent nicht mehr Frieden und Sicherheit."

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