Offenbar verstecken sich auch viele Zivilisten in Mariupols Stahlwerk

Gelände der Azowstal Stahlwerke in Mariupol, Ukraine
Gelände der Azowstal Stahlwerke in Mariupol, Ukraine Copyright Mstyslav Chernov/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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In dem riesigen Stahlwerk Asowstal in Mariupol, zu dem auch unterirdische Anlagen gehören, sollen nicht nur die verbliebenen ukrainische Verteidiger verstecken, sondern auch viele Zivilsten.

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Nicht nur die letzten verbliebenen ukrainischen Kämpfer von Mariupol haben sich auf dem Gelände des Stahlwerks Asowstal und seinem unterirdischen Tunnelsystem verschanzt, auch Zivilisten sollen sich dort vor den russsichen Truppen verstecken.

Nach Angaben der örtlichen Behörden hätten sich die Menschen auf dem weit verzweigten Gelände vor dem Beschuss während der wochenlangem Belagerung der Stadt durch das russische Militär versteckt, sagte der Chef der Streifenpolizei von Mariupol, Michajlo Werschinin, in der Nacht zum Montag dem Lokalfernsehen.

"Sie trauen den Russen nicht"

"Sie trauen den Russen nicht. Sie sehen, was in der Stadt vor sich geht, und bleiben deswegen auf dem Werksgelände", sagte er. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. In dem riesigen Stahlwerk, zu dem auch unterirdische Anlagen gehören, sollen sich mehrere Tausend ukrainische Verteidiger der Stadt verschanzt haben. Große Teile von Mariupol befinden sich inzwischen unter Kontrolle des russischen Militärs.

In Mariupol hielten sich noch rund 100.000 Einwohner auf, sagte Werschinin. Dem lokalen Fernsehsender Mariupol TV sagte er, dass die Zivilisten von den Invasoren eingesetzt werden, "um Geröll wegzuräumen und Leichen aufzulesen". Auf diese Weise wolle die russische Armee die Spuren ihrer Verbrechen beseitigen.

Mariupol hatte vor dem Krieg rund 400.000 Einwohner. Nach der langen Belagerung und dem Dauerbeschuss werden Tausende Tote unter den Zivilisten befürchtet.

Die Hafenstadt am Asowschen Meer im Südosten der Ukraine hat eine strategische Bedeutung. Sie liegt auf dem Weg zwischen der von Russland annektierten Krim und den von prorussischen Separatisten kontrollierten Gebieten im Osten der Ukraine.

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