Slowjansk unter russischem Beschuss

Video. "Was haben sie nur getan" Lydmylas Wohnblock ist beschossen worden

Viele Gebäude in Slowjansk in der Region Donezk im Osten der Ukraine sind schon zerstört. Jetzt ist auch der Wohnblock, in dem neben Olena noch andere Menschen leben beschossen. Die ältere Frau erinnert sich, dass sie um halb zwei Uhr in der Nacht von der Deflagration aus dem Bett geworfen wurde. Alle Fenster sind geborsten.

Viele Gebäude in Slowjansk in der Region Donezk im Osten der Ukraine sind schon zerstört. Jetzt ist auch der Wohnblock, in dem neben Olena noch andere Menschen leben beschossen. Die ältere Frau erinnert sich, dass sie um halb zwei Uhr in der Nacht von der Deflagration aus dem Bett geworfen wurde. Alle Fenster sind geborsten.

Olena sagt: "Im dritten Stock wurde ein Mann getötet. Alles war voller Blut. Im ersten Stock hat eine Frau nicht überlebt. Es war genau hier - ein Albtraum." 

Und die Bewohnerin von Slowjansk berichtet weiter, dass sie Russin ist, weil sie aus Russland stammt. Gegen normale Russen habe sie nichts, sagt Olena, aber die, die hierher gekommen sind, die mag sie nicht. Und sie erzählt, dass ihre Tochter in den pro-russischen Gebieten in Donezk lebt. Offenbar ist ihr Schwiegersohn auf dem Weg nach Slowjansk - um Leute wie sie zu töten, wie Olena vermutet. "Beendet dieses Blutbad", fleht die Frau.

Lydmyla und ihr Mann sind beide über 70 sind entgegen aller Warnungen nicht aus Slowjansk geflohen. Sie sind geblieben, nachdem ihre Tochter und ihre vier kleinen Kinder die Ukraine verlassen haben. Wieviele der zuvor etwa 110.000 Bewohnerinnen und Bewohner geblieben sind, ist schwer nachprüfbar.

Als das Ehepaar nach der Wohnung der Tochter im obersten Stockwerk des Gebäudes schauen wollten, waren sie entsetzt. Die Fenster waren alle kaputt, im vorderen Zimmer, in dem die Kinder geschlafen hatten, lagen überall Glasscherben, und die Wände waren mit Granatsplittern übersät.

"Was haben sie nur getan?" weint Lydmyla, aber in ihre Trauer mischt sich die Erleichterung darüber, dass ihre Tochter und ihre Enkelkinder in Sicherheit sind.

"Mir tut alles weh, ich weine und mache mir Sorgen", sagte sie. "Aber was kann ich tun? Nichts."

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