Beispiel Ungarn: Inflation trifft die Schwächsten

Eine in Ungarn zweistellige Inflation macht vielen Familien schwer zu schaffen. Am schlimmsten trifft es diejenigen, die schon vor dem drastischen Preisanstieg nicht über die Runden kamen. Szabina zieht sechs kleine Kinder groß, allein und arbeitslos.
Rund 200 Familien hilft dieser Verein mit regelmäßigen Spenden. Die alltäglichen Ausgaben sind schon ein Kampf, aber zum Beispiel eine Geburt kann eine unmögliche Aufgabe darstellen, vor allem angesichts der steigenden Kosten für Kleidung und Windeln.
Andrea Vörösné Deák leitet die Hilfsorganisation "Wäscherei". Sie berichtet von einer stiegendender Zahl absoluter Armutsfälle: "Es gibt Heutzutage viele Krisenschwangerschaften, bei denen nicht sicher ist, ob die Mutter das Kind mit nach Hause nehmen kann. Wir haben 8-10 Babys pro Jahr, die mit nach Hause genommen werden."
Eine im neunten Monat schwangere Frau wurde kürzlich von der Polizei beim Betteln erwischt. Bei einer anderen Mutter wurde das Haus durch einen Frühlingssturm beschädigt. Sie will anonym bleiben, fürchtet und schämt sich, ihre Armut öffentlich zu machen. Es ist viel zusammengekommen, sagt sie, ihre Mutter ist gestorben und dann kommt noch die Beerdigung datzu. Sie sei allein mit drei Kindern - und ohne Arbeit. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung für sie, ihre Kinder zu ernähren.
Früher wandten sich Menschen an Hilfsorganisationen, um Unterstützung für Strom, Gas oder die Miete zu bekommen. Wie groß das durch die Inflation verursachte Problem ist, zeigt die Tatsache, dass sich jetzt viel mehr Menschen wegen Lebensmitteln an sie wenden.