Bei Protesten gegen die schwere Wirtschaftskrise in Sri Lanka haben Demonstrierende den Amtssitz von Präsident Gotabaya Rajapaksa in der Hauptstadt Colombo gestürmt.
In den Straßen Colombos schreien sich die Menschen die Wut aus dem Leib. Mit dem Sturm des Präsidentenpalasts haben die seit Wochen andauernden Unruhen einen neuen Höhepunkt erreicht. Staatschef Gotabaya Rajapaksa ist vor der wütenden Menge geflohen, laut Verteidigungsministerium wird er an einem geheimen Ort vom Militär beschützt.
Sri Lanka erlebt die schwerste Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit 1948. Ständig fällt der Strom aus, Schulen wurden geschlossen, es fehlt an Medikamenten, Lebensmitteln, Benzin. Grund ist vor allem eine starke Abwertung der Landeswährung, wodurch Importe erheblich teurer wurden. Die Bevölkerung sieht die Schuld beim Präsidenten und der Regierung und fordert ihren Rücktritt.
Die Regierung hat unter anderem den Internationalen Währungsfonds sowie mehrere Länder wie Russland um Hilfe gebeten. Die Führung des Landes hatte angesichts der seit Wochen anhaltenden Proteste am Freitag eine unbefristete Ausgangssperre verhängt. Auf Druck von Bürgerrechtsgruppen, Anwälten und buddhistischen Mönchen, die die Demonstrationen unterstützen, nahm sie die Maßnahme aber zurück.