Fake News im Internet: Aktuelle Proteste gegen Italiens Regierung?

Matthew Holroyd - Euronews journalist The Cube
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Von Euronews
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Vor allem im Internet entstehen schnell Fake News, da Posts und Informationen in kurzer Zeit millionenfach geteilt werden können. Jetzt sorgt eine Fehlinformation aus Italien für Aufmerksamkeit, in der behauptet wird es gebe Proteste gegen die Regierung.

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Willkommen bei "The Cube"

Diese Woche schauen wir uns an, wie man erkennen kann, ob es sich bei Posts und Informationen auf Sozialen Netzwerken um Fake News handelt. Vor allem Proteste und Demonstrationen sind aufgrund der Emotionen, die sie auslösen, oft eine Quelle für Fake-News im Internet. In Italien verbreiten Nutzer sozialer Medien gerade ein Video, das angeblich die jüngsten Proteste gegen die italienische Regierung zeigt.

Aus den Posts geht nicht klar hervor, warum die Menschen demonstrieren, aber es wird behauptet, dass Italiens Ministerpräsident Draghi wegen der Demonstrationen den NATO-Gipfel in Madrid verlassen musste. Eine Version des Videos wurde auf Twitter mehr als 350.000 Mal angesehen. Das Video zeigt aber gar keinen aktuellen Protest in Italien und hat nichts mit dem NATO-Gipfel zu tun.

Open-Source-Tools können verwendet werden, um herauszufinden, wann ein Video zum ersten Mal veröffentlicht wurde. Wie Sie sehen können, wurde genau das gleiche Video im Oktober vergangenen Jahres hochgeladen.

Nach Angaben mehrerer italienischer Medien zeigt das Video Proteste gegen den Vorstoß der Regierung, den COVID-19- Pass für alle Arbeitnehmerinnen und -nehmer verpflichtend zu machen, um nachzuweisen, dass sie entweder von der Infektion genesen sind oder vollständig gegen das Virus geimpft wurden.

Italien war das erste europäische Land, das diese Maßnahme einführte, bevor sie im Mai - von Gesundheitsberufen abgesehen - wieder abgeschafft wurde.

Wir bei "The Cube" haben keine Hinweise darauf gefunden, dass es in Italien aktuell Proteste gegen die Regierung gegeben hat. Und wir wissen auch, dass Draghi den NATO-Gipfel wegen Unstimmigkeiten innerhalb der Regierungskoalition vorzeitig verlassen hat und nicht wegen angeblicher weit verbreiteter Anti-Regierungs-Proteste.

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