Bombendrohung auf Spiegel in Flugzeugtoilette - Notlandung in Island

Ein Airbus der deutschen Fluggesellschaft Condor musste in Island notlanden
Ein Airbus der deutschen Fluggesellschaft Condor musste in Island notlanden Copyright - Screenshot - ISRUV/EBU
Von Euronews
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Eine rätselhafte Bombendrohung löst einen aufwendigen Großeinsatz in Island aus.

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Die Bombendrohung war auf den Spiegel einer der Flugzeugtoiletten geschrieben worden. Das Flugzeug war auf dem Weg von Frankfurt nach Seattle (USA). Es wurde über Grönland umgeleitet und musste auf dem internationalen Flughafen Keflavik in Island notlanden.

Der Airbus der deutschen Fluggesellschaft Condor landete mit 266 Passagieren an Bord, der Flugverkehr wurde sofort vorübergehend eingestellt, der Flughafen für die Dauer des Großeinsatzes gesperrt. Ein Luftnotfallplan wurde aktiviert, Spezieleinheiten und Rettungsdienste eingesetzt, um die gesamte Maschine einschließlich Gepäck zu durchleuchten. 

"Es ist wie ein Detektivspiel"

Ein großer und teurer Aufwand, der bei einer Bombendrohung notwendig ist. "Es gab Schriftzüge auf zwei Spiegeln. Darauf stand 'Bombe' auf Englisch", erklärte der zuständige Polizeichef von Sudurnes, Ulfar Ludviksson. Das ganze ereignete sich bereits am Montag. 

Passagier Christian Cunningham sagte, er fand es unheimlich, zu wissen, dass sich möglicherweise eine Bombe unten uns befunden hat. "Es ist wie ein Detektivspiel. Wie ein Spiel mit Hinweisen". Das sei auch ziemlich spannend gewesen, so Cunningham.

Doch das Sprengstoffteam der Polizei konnte auch nach gründlicher Untersuchung sowohl der Kabine als auch des gesamten Flugzeuges keine Bombe oder Sprengstoff finden und schließlich Entwarnung geben.

Verfasser der Drohung unter den Passagieren

Die Passagiere mussten eine letzte Nacht in einem Hotel in Island verbringen und konnten erst am Dienstagnachmittag, etwa 20 Stunden nach der Landung in Keflavik, das Land wieder verlassen. 

Ein anderes Flugzeug brachte sie weiter nach Seattle. Nach Angaben der Passagiere wurde zunächst niemand über die Drohung informiert, technische Probleme hätte die Landung in Keflavik notwendig gemacht, lautete die Begründung. 

Doch die Passagiere waren skeptisch: "Es war ein bisschen bizarr, aus dem Flugzeug zu steigen, mit Polizisten mit Waffen und einer Abtastung", sagte Amanda Richards aus Idiaho. 

"Wir dachten eigentlich erst, dass die Toilette verstopft war. Denn alle Toiletten waren geschlossen. Es wurden viele Witze gemacht, und ich habe viel mit den anderen Passagieren gelacht", so Sam Brunns aus San Fransisco.  

Derjenige, der die Drohung verfasst hatte, wurde nicht gefasst und ist wahrscheinlich mit dem Rest der Gruppe nach Seattle geflogen.

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