Erdgas aus Algerien: Scholz befürwortet Fertigstellung der Iberischen Fernleitung

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz
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Von euronews

2003 wurde das Vorhaben eingeleitet, wegen hoher Kosten aber nie abgeschlossen. Und wäre Algerien ein zuverlässiger Gaslieferant?

Auf der Suche nach neuen Bezugswegen für Erdgas hat der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz die Wiederbelebung eines 2003 begonnenen, aber nie abgeschlossenen Vorhabens angeregt. Gas von Algerien über die Iberische Halbinsel nach Mitteleuropa strömen zu lassen, scheiterte bisher an den hohen Kosten.

Denn zwischen Katalonien und der Anschlussstelle im Süden Frankreichs müssten noch Rohre auf einer Gesamtlänge von 266 Kilometern gelegt werden, um das Gas in Richtung Norden weiterleiten zu können.

„Ich habe mich sehr beschäftigt mit einer leider heute von uns allen dramatisch vermissten Pipeline, nämlich der Pipeline, die man hätte bauen sollen zwischen Portugal, Spanien, durch Frankreich nach Mitteleuropa“, so Scholz. „Die würde jetzt einen massiven Beitrag zur Entlastung und Entspannung der Versorgungslage beitragen und deshalb habe ich mit den beiden Kollegen in Spanien und Portugal, aber auch im Gespräch mit dem französischen Präsidenten und mit der Kommissionspräsidentin sehr dafür geworben, dass wir zum Beispiel ein solches Projekt anpacken“, erläuterte der deutsche Bundeskanzler.

Doch nicht nur die hohen Kosten für die Fertigstellung des Rohrsystems sorgen für Zweifel. Viele stellen sich die Frage: Ist Algerien als Gaslieferant zuverlässig? Wegen Spaniens Westsahara-Politik, die Algerien missfällt, wurde im Juni der Gaspreis heraufgesetzt. Es war nicht das erste Mal, dass Algerien den Energieträger als Trumpfkarte ausspielte.

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