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Gaza: 1.000 Liter Diesel aus 1,5 Tonnen Plastikmüll

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Von su mit AFP
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Im Gazastreifen wird aus Plastikmüll Diesel gekocht. Vor allem Fischer reißen sich um den Treibstoff. Das Nationale Institut für Umwelt und Entwicklung in Gaza warnt vor giftigen Dämpfen bei der Produktion und befürchtet eine Umweltkatastrophe.

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Not macht erfinderisch, auch wenn das womöglich auf Kosten der Gesundheit geht: Im Gazastreifen wird aus Plastikmüll Diesel gekocht. Vor allem Fischer reißen sich um den Treibstoff – er kostet etwa die Hälfte des manchmal knappen Diesels aus Israel.

Mahmoud al-Kafarneh, Eigentümer der Anlage in Dschabaliya im Norden des Gaza-Streifens.

„Wir stecken Plastikmüll in den Tank und kochen ihn bei einer Temperatur zwischen 200 und 250 Grad, bis wir einen Dampf kriegen, der dann zu einer flüssigen Substanz abkühlt – so läuft der Prozess der Gewinnung von Dieselkraftstoff.“

Aus eineinhalb Tonnen Müll mache man so tausend Liter Diesel. Obwohl nur wenige Arbeiter Schutzmasken tragen, sei in den vergangenen vier Jahren niemand zu Schaden gekommen. "„Wir haben 2018 angefangen zu experimentieren, indem wir im Internet gesucht haben“, sagte er gegenüber AFP.

DIOXINE, QUECKSILBER, GIFTGASE

Nachahmung nur bedingt empfehlenswert: Beim Produktionsprozess entstehen Dioxine, Quecksilber und giftige Gase. Beim Nationalen Institut für Umwelt und Entwicklung (National Institute for the Environment and Development, NIED) in Gaza befürchtet man eine Umweltkatastrophe durch diese unregulierte Industrie.

„Die angewandte Methode ist rudimentär und sehr schädlich für die Arbeiter“, so der Direktor Ahmed Hillis, vor allem weil sie giftige Dämpfe einatmeten.

Dagegen steht die Gaza-Realität: Armut, fast fünfzig Prozent Arbeitslose im Gaza-Streifen und regelmäßige Ausbrüche militärischer Gewalt - Anfang August starben dabei in nur drei Tagen mindestens 49 Palästinenser.

su mit AFP

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