Die Ausschreitungen gelten als die schlimmsten rassistischen Übergriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte. 30 Jahre nach "Rostock-Lichtenhagen" haben dort Tausende gegen Rassismus protestiert.
30 Jahre nach den ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen haben mehrere Tausend Menschen in dem Stadtviertel gegen Rassismus demonstriert und der fremdenfeindlichen Krawalle im August 1992 gedacht. "Erinnern heißt verändern", "Solidarität statt Ausgrenzung" und "Stoppt die Brandstifter" forderten die Demonstranten unter anderem auf ihren Transparenten. Viele junge Familien waren unter den Demonstrierenden, aber auch ältere Menschen nahmen teil.
Die Ausschreitungen gelten als die schlimmsten rassistischen Übergriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte. Vom 22. bis zum 26. August 1992 hatten Anwohner und Neonazis unter dem Applaus zahlreicher Schaulustiger die im "Sonnenblumenhaus" untergebrachte Zentrale Aufnahmestelle für Geflüchtete und ein Wohnheim für vietnamesische Arbeiter angegriffen und die Gebäude zum Teil in Brand gesetzt. Rund 150 Menschen kamen in Lebensgefahr.
Die Polizei bekam die Lage tagelang nicht unter Kontrolle. Mehr als 200 Polizisten wurden verletzt, einer davon schwer.