Nach Rückzug Al-Sadrs: Bagdad kommt nicht zur Ruhe

Unruhen in der irakischen Hauptstadt Bagdad
Unruhen in der irakischen Hauptstadt Bagdad Copyright Hadi Mizban/AP Photo
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Von Euronews mit AP, dpa
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Unruhen In der irakischen Hauptstadt Bagdad: In der stark gesicherten "Grünen Zone" kam es am Abend zu Zusammenstößen zwischen einer Miliz des Schiitenführers Al-Sadrs und Sicherheitskräften.

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In der irakischen Hauptstadt Bagdad ist es mit Einbruch der Dunkelheit zu weiteren Ausschreitungen gekommen. Bei den Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und einer Miliz des Schiitenführers Muktada al-Sadr in der stark gesicherten "Grünen Zone" wurde nach Angaben der Behörden mindestens eine Frau verletzt.

Zuvor hatte die Armee eine Ausgangssperre verhängt. Die Menschen wurden aufgerufen, diesen Bereich zu verlassen. Zusammenstöße und das Vergießen irakischen Blutes solle verhindert werden, hieß es. In der sogenannten "Grünen Zone" befindet sich unter anderem das Büro von Ministerpräsident Mustafa al-Kasimi.

Al-Sadr: Rückzug aus Politik

Anhänger al-Sadrs hatten am Montag den Regierungspalast in Bagdad gestürmt, nachdem der Geistliche seinen Rückzug aus der Politik erklärt hatte. Insgesamt seien, laut Augenzeugen, zwei Menschen ums Leben gekommen. Das Medienbüro Al-Sadrs sprach von zehn Toten.

Er habe beschlossen, sich nicht in politische Angelegenheiten einzumischen, "aber jetzt kündige ich meinen endgültigen Ruhestand und die Schließung aller Einrichtungen an", schrieb der 48-Jährige im Kurznachrichten Twitter. Ausgenommen seien mit ihm direkt verbundene religiöse Einrichtungen.

Irak: Kein Präsident, kein Ministerpräsident

Die politische Krise im Irak spitzt sich damit weiter zu. Bereits vor einem Monat waren Demonstranten in das Parlamentsgebäude eingedrungen. Auch rund zehn Monate nach der Parlamentswahl können sich die Parteien weder auf einen Präsidenten noch einen Regierungschef einigen. Das Land leidet unter einer Wirtschaftskrise, Inflation sowie Korruption.

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