Menschliche Schutzschilde: IAEO-Inspektoren bleiben im AKW Saporischschja

IAEO Chef Grossi in der Ukraine
IAEO Chef Grossi in der Ukraine Copyright Andriy Andriyenko/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Isidro Murga
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Nach einem ersten zweistündigen Besuch im AKW Saporischschja hiess von der IAEO, die Inspektoren hätten "gesehen, was sie sehen müssten". Sie wollen bleiben.

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Die Mission unter Leitung von IAEO-Chef Rafael Grossi hat nach gefährlicher Anreise das Atomkraftwerk Saporischschja erreicht. Der Konvoi musste mehrfach stoppen, um nicht selbst unter Beschuss zu geraten. Nach einem ersten zweistündigen Besuch hiess es, die Inspektoren hätten "gesehen, was sie sehen müssten". 

Die IAEO hat angekündigt, dass einige Experten in dem Atomkraftwerk bleiben werden - die Inspektoren machen sich damit selbst zu menschlichen Schutzschilden für das Kraftwerk.

Wir haben heute etwas sehr Wichtiges erreicht: Lassen Sie die Welt wissen, dass die IAEO in Saporischschja bleibt.
Rafael Grossi
Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde

Der Konvoi der 14-köpfigen Mission musste bei der Anfahrt mehrfach stoppen, um nicht selbst unter Beschuss zu geraten. Man sei sich der Gefahr bewusst, die Mission sei aber zu wichtig, um sie abzublasen.

Russland und die Ukraine beschuldigten sich gegenseitig, die Sicherheit des russisch besetzten Atomkraftwerks zu riskieren.

Die Russen sagen, sie kämpfen gegen ein paar ukrainische Soldaten, die hier irgendwie auftauchen würden... Das ist doch nur noch verrückt.
German Galushchenko
Ukrainisches Energieministerium

Russland wiederum behauptet, wiederholte Angriffsversuche ukrainischer Spezialeinheiten an Bord mehrerer Schnellboote etwa drei Kilometer vor dem Kraftwerk verhindert zu haben. "Im Moment werden die letzten ukrainischen Angreifer vernichtet", so der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Deren Ziel sei es gewesen, die die IAEO-Mission zu boykottieren. 

Die Ukraine führt in der Umgebung Notfallübungen für den Fall eine radioaktiven Verseuchung durch. Mit seinen sechs Reaktoren ist Saporischschja die grösste Nuklearanlage Europas – und zum militärtaktischen Spielball in der russischen Invasion der Ukraine geworden.

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