Kurz vor seinem Rücktrittsgesuch bei der Queen hat der scheidende britische Premierminister Boris Johnson noch einmal die große Bühne genutzt und sich in Szene gesetzt.
Kurz vor seinem Rücktrittsgesuch bei der Queen hat der scheidende britische Premierminister Boris Johnson noch einmal die große Bühne genutzt und sich in Szene gesetzt. In seiner von vielen Reportern erwartete Abschiedsrede sprach der als glänzender Unterhalter bekannte Politiker vor allem von seinen Errungenschaften im Amt.
Er zählte die tatsächlichen und angeblichen Erfolge seiner Regierungszeit auf - darunter den Brexit, die rasche Verteilung von Corona-Impfstoffen, die frühe Unterstützung der Ukraine mit Waffenlieferungen sowie die Bekämpfung von Kriminalität und den Bau neuer Krankenhäuser - 40 Kliniken sind in Planung.
"Ich bin stolz darauf, die Versprechen erfüllt zu haben, die ich meiner Partei gegeben habe, als sie mich gewählt hat. Ich hatte die größte Mehrheit seit 1987 gewonnen, den größten Stimmenanteil seit 1979. Ich habe den Brexit vollzogen und dafür gesorgt, dass Großbritannien wieder aufrecht in der Welt steht", so Johnson.
Seiner Nachfolgerin Liz Truss, die in einem parteiinternen Auswahlprozess nur mit knapper Mehrheit gewählt wurde, sagte Johnson "energische Unterstützung" zu.
"Ich sage meinen konservativen Mitstreitern: Es ist Zeit, dass die Politik vorbei ist, Leute. Wir müssen uns alle hinter Liz Truss und ihr Programm stellen und etwas für die Menschen in diesem Land erreichen", so Johnson.
"Ich danke allen, die sich in den letzten drei Jahren um mich und meine Familie gekümmert haben, einschließlich Dylan, dem Hund."
Von Liz Truss wird nun erwartet, dass sie Pläne zur Abfederung der gestiegenen Lebenshaltungskosten vorlegen wird. Auch in Großbritannien geht die Furcht um, dass die hochschnellenden Energiekosten Millionen Haushalte in finanzielle Schieflage bringen könnten.
Johnson und Truss reisen am Dienstag gemeinsam nach Schottland, wo Staatsoberhaupt Queen Elizabeth II. zunächst den Rücktritt des bisherigen Premierministers Johnson absegnen und dann Truss mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragen wird.
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