Benin Bronzen: Letzte Ausstellung vor Rückgabe an Nigeria

In Berlin werden die Benin Bronzen zum letzten Mal ausgestellt, bevor die meisten von ihnen nach Nigeria zurückgehen
In Berlin werden die Benin Bronzen zum letzten Mal ausgestellt, bevor die meisten von ihnen nach Nigeria zurückgehen   -  Copyright  Michael Sohn/The Associated Press
Von Euronews mit AP und dpa

Die Bronzen werden größtenteils an Nigeria restituiert. Berlin, das eine der größten Sammlungen von Benin Bronzen in Europa hat, zeigt sie nun zum letzten Mal im neu eröffneten Teil des Humboldt-Forums.

In Berlin hat die letzte Teileröffnung des Humboldt Forums mit Präsentationen der Benin Bronzen stattgefunden. Tausende dieser Bronzen wurden während der Kolonialzeit von Großbritannien aus dem Königreich Benin, dem heutigen Nigeria, entwendet und nach Europa gebracht. Nun werden sie in Berlin ein letztes Mal ausgestellt, bevor die meisten von ihnen nach Nigeria zurückgehen.

“Diese Objekte repäsentieren unsere Vorfahren, unsere Väter", sagt Kate Aina Akhadelor vom Benin National Museum. "Deshalb wird jetzt, da sie ins Königreich zurückgebracht werden, die Lücke geschlossen, die für tausend Jahre bestand."

"Wir haben gelernt, zuzuhören"

Deutschland und Nigeria haben einen Rahmen für die Rückgabe der über 1300 Benin Bronzen und anderer Objekte in mehreren deutschen Museen vereinbart. In seiner Eröffnungsrede am Freitag sagte der Generalintendant des Humboldt Forums, Hartmut Dogerloh: "Wir haben gelernt, dass Restitution viel mehr ist als ein Verwaltungsakt, sondern ein gemeinsamer, interkultureller und bestenfalls ein produktiver Aushandlungsprozess. Und dass es um persönliche Bezüge, um Selbstermächtigung, um kulturelle Identität und um Würde geht. Und wir haben gelernt, zuzuhören."

Das British Museum mauert

Auch andere europäische Länder wie Frankreich und die Niederlande haben Beutekunst zurückgegeben. Jetzt steigt der Druck auf Großbritannien. Denn das British Museum in London lehnt eine Restitution der 700 Benin Bronzen, die in seinem Besitz sind, bisher strikt ab.

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