Putin gehen die Soldaten von der Fahne - viele flüchten, etwa nach Georgien

Viele Russen fliehen vor der Mobilmachung nach Georgien.
Viele Russen fliehen vor der Mobilmachung nach Georgien. Copyright euronews
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Von Frank Weinert
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Nach der von Machthaber Putin angekündigten Teilmobilmachung fliehen viele russische Wehrpflichtige - zum Beispiel nach Georgien.

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Kaum hatte Russlands Machthaber Vladimir Putin zur teilweisen Mobilisierung im Land aufgerufen, gingen viele Videos in den sozialen Netzwerken viral: Sie zeigen Warteschlangen an den Grenzübergängen zu Georgien. Ein Team von Euronews war vor Ort und hat Bürger Russlands, die in das Land einreisen wollen, befragt. Die meisten wollen nicht offen vor der Kamera sprechen.

Diejenigen, die offen sprechen, nennen die Entscheidung des russischen Präsidenten „Wahnsinn“: „Es gibt eine Warteschlange von etwa zehn Kilometern. Heute bin ich am frühen Morgen hierher gekommen und habe es gerade noch geschafft, nach Georgien hineinzukommen.“

„Heute habe ich mit meinem Freund gesprochen. Er ist in Krasnodar. Er sagte, dass es keine Männer auf den Straßen gibt. Er sagte, es sei seltsam, dass es keine Staus gibt, keine Autos... sie sind alle verschwunden.“

Auch andere russische Staatsbürger versuchen, auf dem Luftweg nach Georgien einzureisen. Das Land hat 2012 die Visumspflicht für Russen abgeschafft. Alexandr hofft auf eine Zukunft im Nachbarland: „Ich werde versuchen, in Georgien einen Job zu finden. Dann werden wir sehen... Ich werde überall hingehen, nur nicht nach Russland. Alles, wofür ich in Moskau 30 Jahre lang so hart gearbeitet habe, war umsonst – meine Ausbildung, mein Job, mein Privatleben. Ich habe diesen Ort hier mit leeren Händen erreicht.“

Russland und Georgien unterhalten seit dem Krieg 2008 keine diplomatischen Beziehungen mehr. Deshalb gibt es auch keine Direktflüge zwischen den beiden Ländern. Dennoch kommen Russen aus anderen Ländern, in denen sie kein Visum benötigen – etwa via Türkei, Aserbaidschan oder Armenien.

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