Flucht aus Russland: Keine Flüge mehr ins Ausland buchbar nach Putins Teilmobilmachung

Eine Maschine am Flughafen von Wladiwostock, Beispielbild
Eine Maschine am Flughafen von Wladiwostock, Beispielbild Copyright Greg Baker/AP
Copyright Greg Baker/AP
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Nach der Anordnung des russischen Staatspräsidenten Putin stiegen Ticketpreise für Verbindungen von Russland ins Ausland zunächst sprunghaft an, dann waren keine Verbindungen mehr buchbar.

WERBUNG

Was viele Russen im wehrfähigen Alter befürchtet haben dürften, ist eingetreten: Der russische Staatspräsident hat die Teilmobilmachung der Bevölkerung angeordnet. Dies könnte zu einer erhöhten Nachfrage nach Flugverbindungen ins Ausland geführt haben. Bereits wenige Minuten nach der Verkündung waren Tickets für die verbliebenen Verbindungen von Russland in andere Länder ausverkauft. Andere verteuerten sich ungewöhnlich schnell. 

Tickets ins Ausland Mangelware

Dem russischen Journalisten Andrei Vaitovich zufolge waren Buchungen für Flüge nach Istanbul in der Türkei, Tiflis in Georgien und Eriwan in Armenien in kürzester Zeit nicht mehr möglich. Das berichtete er auf Twitter. Auch Medien aus Deutschland und anderen Ländern berichteten über sprungartig gestiegene Ticketpreise oder nicht mehr buchbare Verbindungen. 

Ein Beispiel: Um 12:39 am Mittwoch waren auf der Plattform opodo.de keine Tickets mehr von Moskau nach Eriwan buchbar, weder für denselben Tag, noch für den 23. oder 29. September. Auch für den 13. Oktober waren keine Verbindungen verfügbar. 

Beobachter berichteten außerdem, Flüge nach Taschkent in Usbekistan seien nicht mehr verfügbar. Ob dies tatsächlich mit Putins Ankündigung zusammenhängt, war zunächst unklar. Denkbar wäre aber, dass Einberufene dem Dienst an der Waffe entgehen wollen.  

Bereits im Februar hatten die EU-Staaten ihren Luftraum für russsische Airlines geschlossen. Im Gegenzug verhängte Moskau ein Flugverbot für die meisten europäischen Fluglinien. Georgien, Armenien und die Türkei gehören zu Ländern, in die Russinnen und Russen noch vergleichsweise problemlos einreisen können.

"Wie breche ich mir den Arm?"

Russische Online-Suchmaschinen verzeichneten nach Putins Ansprache eine deutlich verstärkte Suche nach Möglichkeiten, sich den Arm zu brechen. Auch dies berichtet Journalist Vaitovich auf Twitter: 

Staatspräsident Wladimir Putin ruft mit der Teilmobilmachung rund 300.000 Reservisten an die Waffen. Bevor sie eingesetzt werden, sollen sie eine Zusatzausbildung durchlaufen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Putin gehen die Soldaten von der Fahne - viele flüchten, etwa nach Georgien

Finnland will Grenze zu Russland für Touristen schließen

Tegernsee: Polizei durchsucht Villa von Putin-Freund und Milliardär Usmanov