Der ungarische Ministerpräsident will aufrüsten und "den militärischen Geist wiederbeleben", denn "wer dazu nicht in der Lage sei, werde mit Sicherheit scheitern." Die Feinde Ungarns sieht er innerhalb und ausserhalb der EU.
Bei der Vereidigung von Freiwilligen und der Indienststellung der ersten Exemplare des von Deutschland gebauten Schützenpanzers Luchs hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban vor "ernsten Gefahren" an den Grenzen des Landes gewarnt. Es sei an der Zeit, "den militärischen Geist in uns wiederzubeleben", denn wer dazu nicht in der Lage sei, "werde mit Sicherheit scheitern", so Orban.
Ungarn will im Jahr 2022 rekordverdächtige nationale Verteidigungsausgaben in Höhe von voraussichtlich 1,7 Prozent des BIP bereitstellen. Außerdem sollen allein bis 2028 30.000 aktive Soldaten Dienst tun.
Ungarn hat 218 Hightech-Schützenpanzer des Typs Lynx beim deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall bestellt, um seine alternden, unzureichend gepanzerten sowjetischen Transportkampffahrzeuge BTR zu ersetzen.
_"Heute ist auch der Tag, an dem die Lynx-Kampffahrzeuge in Dienst gestellt werden, so dass wir auch einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des ungarischen Militärs feiern können._Zusammen mit der neuen militärischen Ausrüstung bringen wir Militärindustrie nach Ungarn. Bis zum Ende des Jahrzehnts werden wir in der Lage sein, komplette Waffensysteme selbst zu produzieren", so Orban vor den Militärs.
Nach Angaben der EU-Grenzschutzbehörde Frontex hat sich die Zahl der illegalen Grenzübertritte auf der Westbalkanroute in den ersten neun Monaten des Jahres auf 106.000 verdoppelt. Mehr als 10.000 Flüchtlinge, vor allem aus Asien und Nordafrika, versuchen über Serbien kommend die Grenze zu Ungarn zu überqueren.