Die Staats- und Regierungschefs haben die COP27 jetzt an ihre Verhandlungsführer übergeben. Diese sollen die Versprechen, Apelle und Forderungen in praktische Politik umsetzen.
In Pakistan sind rund 33 Millionen Menschen von den katastrophalen Überschwemmungen betroffen. Hilfe sei keine Frage von Großzügigkeit, erklärte UN-Generalsekretär Antonio Guterres, sondern eine "Frage der Gerechtigkeit". Pakistan zahle den Preis für etwas, das andere zu verantworten hätten.
Pakistan ist nur für 0,4 Prozent der bisherigen, globalen Emissionen verantwortlich, die den Klimawandel verursachen. Die USA sind für 21,5 Prozent verantwortlich, China für 16,5 Prozent und die Europäische Union für 15 Prozent.
Der pakistanische Premierminister forderte auf der COP 27 wirkliche politische Veränderungen angesichts "einer Welt, die schneller verbrennt, als sie sich erholen kann."
Die Staats- und Regierungschefs haben den Gipfel jetzt an ihre Verhandlungsführer übergeben, die Versprechen, Apelle und Forderungen in praktische Politik umsetzen sollen. Worten müssen Taten folgen, sollen sie nicht schöne Worte bleiben.
Guterres verurteilte Greenwashing beim Klimaschutz - also die Praxis einiger Unternehmen, Netto-Null-Emissionen zu versprechen, um die Folgen ihres Handelns aus Imagegründen schönzurechnen.
Weltweite Gesundheitskrise durch den Klimawandel
Die internationale medizinische Leiterin von Ärzte ohne Grenzen, Maria Guevara, hat dazu aufgerufen, den Klimawandel auch als "echte Gesundheitskrise" zu verstehen..
Die Weltgesundheit leidet erheblich unter Klima-Folgen wie Überschwemmungen oder Insektenplagen. Man sehe ein exponentielles Wachstum bei Fällen von Krankheiten, die durch Insekten, Wasser oder Lebensmittel übertragen oder verursacht werden. "Zwischen 2017 und 2021 wurden beispielsweise weniger als 20 größere Cholera-Ausbrüche pro Jahr gemeldet. In diesem Jahr sind es bereits mindestens 29."
Schutz des Amazonas
Guevara rechnet zudem mit weiteren Pandemien. Das liege daran, dass die Menschheit immer weiter in die Lebensräume der Tiere eindringe. Zugleich suchten sich viele Tierarten wegen der Erderhitzung neue Lebensräume. Krankheiten könnten so leichter auf den Menschen überspringen.
Die Präsidenten der drei südamerikanischen Staaten Kolumbien, Venezuela und Surinam fordern einen besseren Schutz des Amazonas-Regenwaldes. Auf dem Gipfel haben sie zu einer breiten Allianz zum Stopp der Abholzung des Regenwaldes aufgerufen.