COP27: UN-Generalsekretär Guterres verurteilt Greenwashing

Redner auf der COP27 in Sharm-el-Sheikh
Redner auf der COP27 in Sharm-el-Sheikh Copyright Peter Dejong/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Evelyn Laverick
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Die Staats- und Regierungschefs haben die COP27 jetzt an ihre Verhandlungsführer übergeben. Diese sollen die Versprechen, Apelle und Forderungen in praktische Politik umsetzen.

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In Pakistan sind rund 33 Millionen Menschen von den katastrophalen Überschwemmungen betroffen. Hilfe sei keine Frage von Großzügigkeit, erklärte UN-Generalsekretär Antonio Guterres, sondern eine "Frage der Gerechtigkeit". Pakistan zahle den Preis für etwas, das andere zu verantworten hätten.

Pakistan ist nur für 0,4 Prozent der bisherigen, globalen Emissionen verantwortlich, die den Klimawandel verursachen. Die USA sind für 21,5 Prozent verantwortlich, China für 16,5 Prozent und die Europäische Union für 15 Prozent.

Der pakistanische Premierminister forderte auf der COP 27 wirkliche politische Veränderungen angesichts "einer Welt, die schneller verbrennt, als sie sich erholen kann."

Wir rufen die, die die Macht und die finanziellen Möglichkeiten haben, dazu auf, den Lauf der Geschichte zu ändern. Es heißt jetzt oder nie, es gibt keine zweite Erde.
Shehbaz Sharif
Pakistanischer Premierminister

Die Staats- und Regierungschefs haben den Gipfel jetzt an ihre Verhandlungsführer übergeben, die Versprechen, Apelle und Forderungen in praktische Politik umsetzen sollen. Worten müssen Taten folgen, sollen sie nicht schöne Worte bleiben.

Guterres verurteilte Greenwashing beim Klimaschutz - also die Praxis einiger Unternehmen, Netto-Null-Emissionen zu versprechen, um die Folgen ihres Handelns aus Imagegründen schönzurechnen.

Es herrscht ein gewisser Zynismus. Die Realität sind echte Herausforderungen, und man kann nicht in fossile Brennstoffe investieren und sich zugleich klimaneutral nennen.
Catherine McKenna
Vorsitzende der Expertengruppe nichtstaatlicher Organisationen

Weltweite Gesundheitskrise durch den Klimawandel

Die internationale medizinische Leiterin von Ärzte ohne Grenzen, Maria Guevara, hat dazu aufgerufen, den Klimawandel auch als "echte Gesundheitskrise" zu verstehen..

Die Weltgesundheit leidet erheblich unter Klima-Folgen wie Überschwemmungen oder Insektenplagen. Man sehe ein exponentielles Wachstum bei Fällen von Krankheiten, die durch Insekten, Wasser oder Lebensmittel übertragen oder verursacht werden. "Zwischen 2017 und 2021 wurden beispielsweise weniger als 20 größere Cholera-Ausbrüche pro Jahr gemeldet. In diesem Jahr sind es bereits mindestens 29."

Schutz des Amazonas

Guevara rechnet zudem mit weiteren Pandemien. Das liege daran, dass die Menschheit immer weiter in die Lebensräume der Tiere eindringe. Zugleich suchten sich viele Tierarten wegen der Erderhitzung neue Lebensräume. Krankheiten könnten so leichter auf den Menschen überspringen. 

Rund 75 Prozent der in den vergangenen 30 Jahren aufgetretenen Infektionskrankheiten gehen auf Zoonosen zurück. Wenn der Klimawandel nicht angegangen wird und die Landverödung voranschreitet, werden wir sicherlich weitere Pandemien erleben.
Maria Guevara
Internationale medizinische Leiterin von Ärzte ohne Grenzen

Die Präsidenten der drei südamerikanischen Staaten Kolumbien, Venezuela und Surinam fordern einen besseren Schutz des Amazonas-Regenwaldes. Auf dem Gipfel haben sie zu einer breiten Allianz zum Stopp der Abholzung des Regenwaldes aufgerufen.

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